Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts, das sich der Verbesserung des Verständnisses von Wasser- und Stoffströmen in Karstgrundwasserleitern widmet, suchen Forschende der Universität Neuchâtel nach Höhlenforschern, die ihre in Höhlen gesammelten Vermessungsdaten teilen möchten. Die Daten (Stationskoordinaten, Azimut, Neigung, Länge, Spreizung) sollen es ermöglichen, die Geometrie und Konnektivität von Höhlen zu charakterisieren, um die Berechnungen des Wasserflusses (Überschwemmungen, lange Dürreperioden) und des Transport von Schadstoffen zu erhalten.
Auf dem diesjährigen Bauen-im-Karst-Workshop in Wildhaus in der Schweiz waren drei Mitglieder des Forschungsteams der Uni Neuchatel anwesend und haben das Projekt in einem Vortrag von Tanguy Racine vorgestellt. Nach unserer Überzeugung ist der Forschungsansatz, den die Kolleginnen und Kollegen um Celia Trunz verfolgen, wirklich innovativ und zukunftsweisend. Mittels probabilistischer Vorhersagen auf Grundlage stochastischer Ansätze werden aus bekannten Grunddaten und plausiblen karstgeologischen/-hydrologischen Annahmen Wahrscheinlichkeiten für diverse Problemstellungen berechnet. Für die Vorhersage von Karsthohlräumen bei beispielsweise Tunnelbauprojekten etablieren sich derartige Methoden bereits und erweisen sich als valide. Wir von Bauen-im-Karst können Euch nur ermutigen, mit den Schweizern zusammenzuarbeiten und über die Zurverfügungstellung geeigneter Vermessungsdaten ins Gespräch zu kommen.
Infos zum Projekt
Sven Bauer