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VdHK Presemitteilung: Deutscher Erstfund einer Schneemücke in den Alpen

Pressemitteilung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.



Deutscher Erstfund einer Schneemücke in den Alpen


Im Zuge des Projektes „Leben im Dunkel – Biodiversität unterirdischer Lebensräume“ des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher, wurde in den letzten beiden Jahren die Fauna bayerischer Alpenhöhlen untersucht. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des „Ökoplan Alpen 2020“ vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.


Nun wurden in der, von der Zoologischen Staatssammlung in München herausgegebenen, Fachzeitschrift „Spixiana“ erste Ergebnisse veröffentlicht. Im Projekt wurden 4 der 5 aus Deutschland bekannten Schneemückenarten erfasst: die Österreichische Schneemücke (Chionea austriaca) wurde erstmals in Deutschland und die Spinnenförmige Schneemücke (Chionea araneoides) erstmals in den Deutschen Alpen gefunden. Zwei weitere Arten, die Alpenschneemücke (Chionea alpina) und die Gelbliche Schneemücke (Chionea lutescens) wurden erstmals seit den 1970er Jahren in den Alpen wiedergefunden. Die Österreichische Schneemücke ist in Deutschland möglicherweise auf den Nationalpark Berchtesgaden beschränkt.


Schneemücken, die zur Familie der Stelzmücken gehören, sind flügellose winteraktive Insekten, die sich pflanzlich ernähren und knapp einen Zentimeter groß werden Sie sind in Deutschland weit verbreitet, werden aber selten gefunden. Nicht einmal Zoologen suchen im Winter oft nach Kleintieren!


Was bedeuten nun diese Funde? Geht es der Natur besser als gedacht? Theo Blick, Mitautor des Fachartikels und einer der Leiter des Büros „Callistus – Gemeinschaft für Zoologische & Ökologische Untersuchungen“, meint hierzu: „Über den Zustand der Natur sagen die Nachweise leider nichts aus. Sie zeigen uns vor allem, dass es nicht nur in den Tropen sondern auch bei uns noch reichlich unerforschte Natur gibt. Und das nicht nur im Winter und in Höhlen – auch wenn diese Funde genau in diese Forschungslücken passen.“


Artikel in der Zeitschrift Spixiana: http://www.pfeil-verlag.de/04biol/pdf/spix39_2_16.pdf


Pressefotos und Abbildungen zur Veröffentlichung: http://www.hoehlentier.de/Chionea_Presse.zip


Ansprechpartner:

Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.

Referat für Biospeläologie

Stefan Zaenker, Königswarter Str. 2a, 36039 Fulda

info[at]hoehlentier.de