Langen Nacht der Wissenschaften Erlangen

Terminkalender zur Langen Nacht der Wissenschaften am 21.10.2023

Ort: Geschäftszentrum vom DAV Erlangen

Hier der Terminplan: https://nacht-der-wissenschaften.de/

Terminvorschlag für den 21.10.2023:

  1. 14:00 Uhr – 17:00 Kinderprogramm: Ausrüstung von Höhlenforschern, Knotenkunde, Experimente zur Höhlenentstehung und Sinterbildung, Wasserschutz und Dolinen,;
    Fledermäuse mit Echoortung
    Kindermuseum Nürnberg und Höhlengruppe
  2. 17:30 Uhr – Abendprogramm: Fledermausforschung: Besonderheiten der fränkischen Hufeisennase
    Rudi Leitl, Fledermaushaus Hohenfels
  3. 19:00 Uhr - 20 Jahre Forschung der DAV Erlangen Höhlengruppe in der Spannagelhöhle (Längste Marmorhöhle der Welt im Zillertal)
  4. 20:30 Uhr – Klastische Höhlen Sedimente – Alles nur Lehm? (Dr. Katharina Peterknecht, Uni Hamburg)   (Hinweis: es heisst klastisch wegen „Klaster“, kein Schreibfehler)
  5. 22:00 Neueste Erkenntnisse der Fellner Doline (tiefste Schachthöhle der Fränkischen Schweiz) von Ferdinand Haselmeier

Zu 1: Kinderprogramm: Ausrüstung von Höhlenforschern, Knotenkunde, Experimente zur Höhlenentstehung und Sinterbildung, Wasserschutz und Dolinen, Auflösungsversuch von Dolomit, Kalk, Sandstein und Granit, Fledermäuse mit Echoortung
Anhand von Experimenten zum Mitmachen, Bild- und Tonmaterial werden den Kindern Grundlagen für die Höhlenforschung, die Höhlenentstehung und den Höhlenschutz vermittelt. An verschiedenen Stationen können die Kinder die Ausrüstung eines Höhlenforschers kennen lernen, Knoten knüpfen, Fledermäuse suchen und verschiedenste sehr interessante Versuche durchführen.

Aktor: Höhlengruppe

Vom Kindermuseum: Forscherstationen rund um Höhlen
Experimentiere mit uns: wie entstehen Hohlräume in Gesteinen? Mit Wasser, Zucker, Kalk und Säure erforsche und beobachte wie unterschiedliche Höhlen entstehen können.
Welche Ausrüstung braucht ein Höhlenforscherteam? Für eine Tour in eine Eishöhle, Wasserhöhle oder Schachthöhle oder für eine Mehrtagestour werden vier Höhlenrucksäcke passend gepackt.
Die wichtigsten Knoten, für eine Höhlentour können mit Seilen ausprobiert werden: Höhlenknoten, Achter, Schmetterlings und Prusik-Knoten.
Was ist eine Echoortung und wo verstecken sich die Fledermäuse? Die Ultraschallsignale können mit Hilfe eines Bat-Detectors wahrgenommen und geortet werden. Mit Quizfragen und Fresstellern wird Wissenswertes zu Fledermäusen spielerisch erforscht.
 
Dauer der Stationen
Experiment Zuckerwürfel 15 Min
Kalkexperiment mit Gesteinen und Essigsäure 10 Min
Zuordnung Ausrüstung zu Höhlenarten 15 Min
Knotenstation 5 - 15 Minuten, je nachdem wie viele Knoten ausprobiert werden
Fledermausortung 5-10 Min
Wissenswertes rund um Fledermäuse (als Puffer) 15 Min

Alter 6 – 12 Jahre

Zu 2: Fledermausforschung: Besonderheiten der fränkischen Hufeisennase von Rudi Leitl
Rudolf Leitl, Fledermaushaus Hohenburg
Rudi Leitl, Initiator des "Fledermaushauses Hohenburg", in dem in den Sommermonaten Fledermäuse beobachtet werden können, berichtet über die Große Hufeisennase:
Vermeintlich schon in Deutschland ausgestorben wurde 1992 doch noch eine kleine Wochenstube der Großen Hufeisennase im Oberpfälzer Jura in einem verlassenen Anwesen gefunden. Seither ist die Kolonie stetig gewachsen und das entstandene „Fledermaushaus Hohenburg“ ist eine Attraktion. Die Große Hufeisennase kehrt nun auch wieder in die Höhlen der Frankenalb zurück.
 
Zu 3 – „20 Jahre Forschung der DAV Erlangen Höhlengruppe in der Spannagelhöhle“
Die Höhle liegt im Zillertal unterhalb des Hintertuxer Gletschers auf 2.500 Meter Meereshöhe.
Während der letzten 20 Jahre war die Höhlengruppe in der Spannagelhöhle unterwegs. In dieser Zeit hat sich von Transportmöglichkeit, Ausrüstung, Technik bis hin zu wissenschaftliche Methoden und Analyseverfahren viel geändert. Das neu entdeckte „Frankenland“ mit 1,5 km Gesamtlänge zählt zu dem schönsten Bereich in der Spannagelhöhle.
Dipl. Ing. Jutta Uhl und Dipl. Ing. Stefan Uhl
 
Zu 4 "klastische Höhlen Sedimente - Alles nur Lehm?"

Dr. Katharina Peterknecht
Höhlensedimente lassen sich grob in chemische und klastische Sedimente unterteilen (z.B.: Bögli 1978, Trimmel, White 2007). Unter chemischen Sedimenten versteht man Ausfällungsprodukte wie zum Beispiel Sinter. Klastische Sedimente hingegen setzen sich aus Partikeln unterschiedlichster Größen und Materialien zusammen. Weiterhin unterscheidet man von außen eingetragene allochthon Sedimente und in der Höhle gebildete autochthone Sedimente.
Häufig wird das klastische Material als Höhlenton, -lehm, -sand oder Inkasionssediment bezeichnet (Bögli 1978). Dabei definiert das Präfix „Höhle“ nur den Fundort in der Höhle, es sagt jedoch nichts über die ursprüngliche Herkunft des Materials aus. Ton, Lehm und Sand beschreiben die Korngrößen Zusammensetzung. Wobei ein Lehm zu gleichen Teilen aus Sand, Ton und Silt besteht.
Die Sedimente lassen sich häufig nicht oder nur indirekt datieren. Nichts desto trotz können klastische Sedimente in Form von Profilaufbau und Schichtelemente in Kombination mit Kenntnissen der Materialzusammensetzung wichtige Informationen der Hohlraumgenese sowie der Höhlenbildung liefen.
In diesem Vortrag geht es darum zu zeigen, wie man die Sedimente identifiziert, wie man die Ablagerung rekonstruieren kann und was sie uns über die Höhlenentwicklung verraten können."
 
Zu 5) „Die Fellner-Donlinen-Höhle, die engste und tiefste Klufthöhle in Franken“
Ferdinand Haselmeier
 
Die Höhle durchschneidet auf eine Tiefe von über 100 m den Karstkörper des weißen Jura und steht in direkter Verbindung zur 1,2 km entfernten Stempfermühlquelle. Seit über 120 Jahren steht sie mit im Mittelpunkt der fränkischen Karstforschung.

Stefan Uhl