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Pressemitteilung Natura 2000 Award

Schutz des unterirdischen Erbes ist von Bedeutung!
Natura 2000-Award für die deutsche Höhlenforschung

Jüngst wurden in Brüssel die Natura 2000-Awards der EU-Kommission vergeben. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V. (VdHK) gewann in der Kategorie „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ mit seiner CaveLife-App.

Natura 2000 ist das größte grenzüberschreitend organisierte Schutzgebietsnetz der Welt. Seit 2014 werden Gewinner aus sechs verschiedenen Kategorien gewählt, die sich in besonderem Maße für den Naturschutz in Europa engagieren. „In den letzten 30 Jahren haben Tausende von Naturschutz-fachleuten, Freiwilligen und Interessenvertretern daran gearbeitet, die Natur zu schützen und wie-derherzustellen und die Vorteile zu bewahren, die sie bringt. Diese Menschen haben das Netzwerk zu dem Erfolg gemacht, den es heute hat“, sagte EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei. In seiner Laudatio merkte Roby Biwer als Repräsentant des Komitees der Regionen an, dass bisher noch nie ein Projekt zum Lebensraum Höhlen prämiert wurde.

„Es ist eine große Ehre und Freude, denn wir halten sozusagen den Oskar des europäischen Natur-schutzes in Händen. Die CaveLife App wurde von der Idee zu einem großen Projekt ohne finanzielle Unterstützung ausgebaut. Und sie wurde von Höhlenforschern weit über unsere Landesgrenzen hin-weg unterstützt. Der Preis geht über die Anerkennung geleisteter Arbeit weit hinaus und zeigt, dass die Relevanz unseres geologischen Erbes gesehen wird,“ so die VdHK-Vorsitzende Bärbel Vogel.

Höhlen und Karstgebiete sind empfindliche Ökosysteme und einzigartige geologische Besonderhei-ten. Zerstörung und Verschmutzung, sowohl an der Oberfläche als auch unter der Erde, sind deren größte Bedrohungen. Verunreinigungen können durch Regenwasser sehr schnell und ohne Filte-rung in das Grundwasser transportiert werden. Durch Gesteinsabbau verschwinden ganze Land-schaften unwiederbringlich. Besonders krass zeigt sich das derzeit im weltweit einzigartigen Gips-karst im Südharz, der akut vom Abbau bedroht ist, obwohl dies durch Gipsrecycling komplett verhin-dert werden kann.

Deshalb hat der VdHK am Rande der Feierstunde einen offenen Brief an den EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei übergeben, um für das Geoerbe gleichfalls geeignete Schutzmaß-nahmen in der EU festzulegen.

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