News

Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts, das sich der Verbesserung des Verständnisses von Wasser- und Stoffströmen in Karstgrundwasserleitern widmet, suchen Forschende der Universität Neuchâtel nach Höhlenforschern, die ihre in Höhlen gesammelten Vermessungsdaten teilen möchten. Die Daten (Stationskoordinaten, Azimut, Neigung, Länge, Spreizung) sollen es ermöglichen, die Geometrie und Konnektivität von Höhlen zu charakterisieren, um die Berechnungen des Wasserflusses (Überschwemmungen, lange Dürreperioden) und des Transport von Schadstoffen zu erhalten. 
Auf dem diesjährigen Bauen-im-Karst-Workshop in Wildhaus in der Schweiz waren drei Mitglieder des Forschungsteams der Uni Neuchatel anwesend und haben das Projekt in einem Vortrag von Tanguy Racine vorgestellt. Nach unserer Überzeugung ist der Forschungsansatz, den die Kolleginnen und Kollegen um Celia Trunz verfolgen, wirklich innovativ und zukunftsweisend. Mittels probabilistischer Vorhersagen auf Grundlage stochastischer Ansätze werden aus bekannten Grunddaten und plausiblen karstgeologischen/-hydrologischen Annahmen Wahrscheinlichkeiten für diverse Problemstellungen berechnet. Für die Vorhersage von Karsthohlräumen bei beispielsweise Tunnelbauprojekten etablieren sich derartige Methoden bereits und erweisen sich als valide. Wir von Bauen-im-Karst können Euch nur ermutigen, mit den Schweizern zusammenzuarbeiten und über die Zurverfügungstellung geeigneter Vermessungsdaten ins Gespräch zu kommen. 
Infos zum Projekt

Sven Bauer

Unser internationaler Dachverband UIS will bei der UNESCO vorstellig werden und den 13.9. als Tag für Höhlen und Karst vorschlagen. Seit dem Internationalen Jahr für Höhlen und Karst 2021/22 gibt es Kontakte zur UNESCO. Die sollen nun genutzt werden um an höchster Stelle für die Etablierung zu werben und der Vorschlag bei der UNESCO Versammlung 2025 eine Mehrheit findet. Dazu sind Unterstützerschreiben aus allen Ebenen nötig. Der VdHK hat bereits gezeichnet und ein Anschreiben mit Infos entworfen. Bitte schreibt Eure Kontakte an, damit viele verschiedene Organisationen auch ausserhalb der Höhlenforschung aus Deutschland hinter diesem Antrag stehen. Das gilt zum Beispiel für einzelne Geoparks genauso wie für Naturschutzverbände auf Länderebene. Solltet Ihr Fragen haben, meldet Euch bei Bärbel unter vorsitz​[at]vdhk.de
Anschreiben des VdHK für Unterstützung in Deutschland
Unterstützerschreiben des VdHK an die UIS
Unterstützungsanfrage der UIS
UIS Vorschlag zu einem Internationalen Tag für Höhlen und Karst an die UNESCO

 

Ab 2025 wird sehr wahrscheinlich ein Impfstoff auf dem Markt kommen (VLA15), der vor den hauptpathogenen europäischen Borrelien schützt (6 Borrelia-Serotypen). Des weiteren gibt es inzwischen einen einfachen Direktnachweistest am Urin des Patienten (Borrelia OspA-Nanotrap-Test), der fast alle Borrelien-Infektionen in jeden Erkrankungsstadium nachweist. die bisherige indirekten Test weisen i.d.R. nur drei Geno-Typen nach (B. burgdorferi s.s., B garinii und B. afzelii), selten mehr und sind mit vielen Problemen behaftet (Kein Ansprechen, Interpretation etc.). So bleibt z.B. bei den bisher allgemein im Gebrauch befindlichen indirekten Zwei-Stufen-Tests z.B. auch B. bissetti (verursacht u.a. Herzerkrankungen) außen vor, der für Höhlen- u. Karstforscher aber ggf. ein Hauptproblem darstellen kann, ist doch dieser Borrelia-Geno-Typ z.B. in Slowenien weit verbreitet. Wer mehr zum Thema wissen möchte, findet hier weitere Infos.

Andreas Hartwig

Die Pressemitteilung als PDF

Pressemitteilung zum World Clean Up Day am 20.9.2024

VdHK-Aktion “Saubere Unterwelt”

In diesem Jahr ist das Medieninteresse groß. Zur den Arbeiten in der Bismarckhöhle berichtet die WDR-Lokalzeit, das ARD Morgenmagazin hat sich angekündigt. Wie jedes Jahr stellt der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. VdHK zum World zum Clean Up Day die verschiedenen Aktionen der Mitgliedsvereine in den Fokus, denn Abfälle im Untergrund schädigen die sensiblen Lebensräume, zerstören Naturjuwele und gefährden das Grundwasser. Es wurde wieder jede Menge Bauschutt geborgen, unerwartet dürfte nicht nur der Fund eines Staubsaugers gewesen sein. Alle Berichte, sowie Fotos in bester Auflösung sind unter folgendem Link zu finden:
https://www.vdhk.de/hoehlenschutz#c571 

Es ist vollbracht - 55 m3 Müll aus der Pinge "Müllschlucker" bei Bad Grund entfernt

Die seit über 30 Jahren regelmäßig stattfindenden Säuberungsaktionen der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. in der Jettenhöhle und dem Karstgebiet NSG Hainholz / Beierstein bei Osterode-Düna im Südharzer Gipskarst fanden auch dieses Jahr ihre Fortsetzung. Diese erfolgen im Rahmen eines Pflegevertrags mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Göttingen. Dank dieser regelmäßigen Aktionen bleibt die Höhle auch weiterhin recht sauber. Leider konnte dieses Jahr vor Kurzem wieder ein Graffito entdeckt werden, das schnell entfernt wurde.  

Ebenso fanden auf dem Iberg bei Bad Grund im devonischen Karbonatkarst im Rahmen der üblichen Kontrollbefahrungen in 2024 auch Müllsammelaktionen statt. Auch in diesem Karstgebiet hat die Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. einen Pflegevertrag mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Göttingen. Hierbei musste erfreulicherweise nur sehr sporadisch wenig Müll entsorgt werden. Am 7.10.2023 fand die letzte Grabung im Müllschlucker auf dem Iberg statt. Dort konnten in gesamt fünf Grabungen mit großem personellem Aufwand gesamt 55 m³ Müll mit einem Gesamtgewicht von mindestens 70 t bis 80 t entfernt werden, da diese Pinge in den 1970er Jahren zur illegalen Müllentsorgung eines Ausfluglokals gedient hatte. Der Landkreis hatte dankenswerterweise hier alle Entsorgungskosten übernommen. Die kleinere Nachbarpinge, welche ebenfalls mit Müll gefüllt war, wurde am 15.3.2024 dann seitens der Landesforsten ausgebaggert, welche auch die gesamten Kosten dieser Aktion übernahm. Weitere alte Mülllasten aus dem Gastronomie-Betrieb wurden inzwischen auf der Iberg-Hochfläche erkundet und den Landesforsten gemeldet. Sie werden wahrscheinlich ebenso von den Landesforsten in Zukunft ausgebaggert werden.

Ansprechpartner: Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz,
Jörg Strahlendorf Strahlendorf​[at]web.de 

Müllentsorgung aus der Weidendoline bei Hagen - Bad Pyrmont (Niedersachsen)

Bereits 2009 wurde eine Doline mit Tropfsteinen auf einer bewirtschafteten Weide entdeckt und gesichert. Leider wurden später Abfälle bis hin zu Eternitplatten dort entsorgt. Erst 2023 konnte schließlich eine Vereinbarung mit den Kreisbehörden getroffen werden und das Naturschutzamt übernahm die Entsorgung, Höhlenforscher die Säuberung. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Lippe begannen mit dem Entfernen eines alten Garagentores und Holzbalken, bis ein Eisengestell die weiteren Arbeiten behinderte. Es konnte nicht hochgezogen werden, da ein Ende fest im Müllberg steckte. So kamen ein Stromaggregat und eine Flex zum Einsatz. Erst mit Hilfe eines Dreibeins konnte alles herausgezogen werden. Unten angekommen, zeigten sich die ersten Eternitplatten und Bauabfälle. Vom Rand des Schuttkegels wurden zwei trächtige Waldeidechsen (Zootoca vivipara) geborgen. Plötzlich tauchte alte, aber noch scharfe Munition aus dem 2. Weltkrieg auf. Die insgesamt vier einzelnen Patronen wurden nach telefonischer Rücksprache mit der Polizei vorsichtig geborgen und bei der Polizeidienststelle in Bad Pyrmont abgegeben. Zum Schluss wurde der Eingang gesichert und die fleißigen Helfer belohnten sich in der örtlichen Eisdiele.

Kontakt: Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Lippe 
Bernd Thesing, b.thesing​[at]hoehlen.com

Wiederherstellung der natürlichen Bodenflächen und Strukturen in Teilen der Bismarckhöhle

Auch 2024 hat der gemeinnützige Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. zur "Aktion saubere Umwelt" nicht unerheblich beigetragen. Nach der Renaturierung der Russenhöhle und des Russenbunkers 2023 war für 2024 der erste der vier Bauabschnitte zur Sanierung der Bismarckhöhle vorgesehen. Dafür waren 125.000,- Euro bei der Bezirksregierung in Form von "Föna"-Mitteln reserviert.

Allerdings kam es im Vorfeld der geplanten Maßnahme zu einem zähen, monatelangen Kampf mit der Oberen Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Arnsberg, die die Gelder nicht für die Sanierung des Nationalen Naturmonumentes Kluterthöhlensystem, sondern nur für Fledermausschutz freigeben wollte. Eigentlich unverständlich, da das Kluterthöhlensystem vor allem wegen seiner geologischen Bedeutung, Eigenart und Schönheit unter Schutz gestellt worden ist. Ferner sind die Maßnahmen im Pflege- und Entwicklungsplan festgesetzt und müssen daher umgesetzt werden. Letztendlich einigte man sich auf die Freigabe von lediglich 40.000,- Euro.

Anstelle der Kleinen Halle wird nun der Kreuzgang bis zum Großen See hinunter saniert. Die Arbeiten konnten auf Grund des späten Förderbescheides erst Mitte August beginnen. Zum Anfang der Fledermausschutzzeit (Oktober) müssen die Maßnahmen abgeschlossen sein.

Beseitigt wurde altes Wegebaumaterial (Schlacken), Bauschutt, Sprengschutt und umgelagerte Sedimente, um die natürlichen Flächen und Strukturen wiederherzustellen.

Der Bagger passte soeben durch die Gänge bis zum Seeweg. Dafür wurde eine provisorische Brücke über den sechs Meter tiefen Schacht des Grauens gebaut. Am Großen See wurde angefangen den Sprengschutt zu beräumen. Überraschenderweise wurde unter fast zwei Metern Sprengschutt eine ganze Folge von Wassergängen freigelegt, darunter einen neun Meter langen gut zwei Meter breiten See im "Seegang" sowie einen zwei Meter hohen Profilgang der auf gut sechs Metern Länge bis zum Wasserspiegel ausgeräumt wurde. Alle Wasserflächen wurden mit dem Großen See verbunden. Durch das Abräumen der, in den Laugfacetten gelagerten, Sedimente besitzt dieser Höhlenteil nun einen ganz anderen Charakter. Die Sprengschuttkegel im Schichtfugenraum vor dem Kleinen See wurden komplett abgetragen, so dass hier eine ausgedehnte Schichtfugenhalle zu bestaunen ist. Auch dort wurden mehrere Wasserspalten vom Sprengschutt beräumt.

Das Material wurde noch in der Höhle in Steine, Sprengschutt und Lehm, sowie Bauschutt getrennt.  Mittlerweile konnten ca. 40 Kubikmeter Material aus der Höhle heraustransportiert, geladen und entsorgt werden.
Die Arbeiten werden noch bis Ende September fortgesetzt.

Kontakt: Arbeitskreis Kluterthöhle e.V
Stefan Voigt, info​[at]galabau-voigt.de

Müllaktion im Großen Ziegenloch, Landkreis Nordhausen

Die Höhle befindet sich im Naturschutzgebiet "Alter Stolberg" im Landkreis Nordhausen. Durch ehemaligen Abbau von Marienglas wurden die natürlichen Hohlräume bergmännisch erweitert. An- und Abfahrt erfolgte erfreulicherweise mit einer Wegenutzungserlaubnis des Forstamtes Bleicherode-Südharz.

So konnten Anfang Mai sieben Mitglieder des Thüringer Höhlenvereins e.V. (THV) eine Beräumung des Großen Ziegenlochs von illegal eingebrachten Abfällen durchführen. Genehmigungen lagen sowohl von der UNB Nordhausen (Verlassen der Wege im NSG) als auch vom Grundstückseigentümer vor. Zunächst wurde eingebrachtes Holz unterschiedlicher Abmessungen aus dem Eingangsbereich entfernt, um eine sichere Befahrung zu ermöglichen. Danach kamen drei PKW-Räder (Reifen + Felge), vier offene Kanister mit unterschiedlichen Restinhalten, ein Staubsauger, Glasflaschen, Dämmwolle und Bruchstücke von Gipsplatten sowie weiterer Bauschutt zum Vorschein. Diese Abfälle wurden in einem, durch die untere Abfallbehörde des LRA NDH gestellten, Container zur Entsorgung gesammelt. 

Zum Abschluss der Arbeiten wurde die Höhle neu vermessen. Es befindet sich zwar noch eine größere Menge an Bauschutt (überwiegend stark verwitterte Gipsplatten) im schachtförmig ausgebildeten Eingangsbereich, eine unmittelbare Gefährdung der Schutzgüter Boden und Grundwasser wird dadurch vor allem mit Blick auf die geologischen Rahmenbedingungen nicht gesehen. Es liegen jedoch keine abschließenden Kenntnisse darüber vor, ob unter dem Bauschutt ggf. noch andere Abfälle lagern. Zudem eignet sich das Objekt wohl grundsätzlich als Winterquartier für Fledermäuse.

Kontakt: Thüringer Höhlenverein e.V.
Jens Leonhardt, leonhardt.jens​[at]gmx.net 

International Union of Speleology (UIS) - UIS Bulletin 66-1 - June 2024

  •  “One year to the 19th ICS and the 60th Anniversary of the UIS”
  • 19th International Congress of Speleology - Call for registration
  •  UIS Book “Sixty Years of the UIS - 1965-2025” - History update
  • International Journal of Speleology - Special issue on Cave Monitoring: call for papers

 

Am 26.07.2024 ist Peter Henne im Alter von 82 Jahren verstorben. Seine Bedeutung für die wissenschaftliche Höhlenforschung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Bereits als Schüler in den Höhlen des Sauerlands aktiv, stellte er 1967 das „Geosonar“ vor – ein Gerät und Verfahren zur Auffindung unterirdischer Hohlräume, das erfolgreich in Höhlen (Große Sunderner Höhle, Charlotten-, Olga-, Bären- und Eberstädter Höhle, Erdbach, Dachsteinhöhlen (hier z.B. erste Eisdickenmessungen), und auch zur Grundwassererkundung in Nord- und Westafrikaeingesetzt wurde.
Als Physiker entwickelte er Grundlagen zur Photoluminiszenz von Tropfsteinen und als einer der Ersten Verfahren zur lasergestützen (Höhlen-) Raumerfassung sowie Anleitungen und Programme zur räumlichen bzw. 3-dimensionalen Darstellung komplexer Höhlensysteme. Bereits in den 1980er Jahren konnte man mit Peter – virtuell – durch Höhlenräume fliegen. Vielen Studenten der Universität Karlsruhe hat er auf zahlreichen Exkursionen im Dachstein nicht nur die Hintergünde der Verkarstung, sondern auch die Freude und Begeisterung an der Lösung wissenschaftlicher Fragestellungen vermittelt.
Peter hat sich selbst nie ins Licht der Aufmerksamkeit gerückt – ihm ging es immer um die Sache, um die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und um Erkenntnis.
Zitiert aus einer Würdigung zu seinem 70.sten von Günter Stummer und Bernd Krauthausen

Peter Henne 1942 - 2024

Sein Lebenskreis hat sich geschlossen. Mein Freund und ‚alter ego‘ Peter wurde von seinem monatelangen Leiden erlöst – dies die vielleicht tröstende Seite dieser traurigen Nachricht. Seit fast siebzig Jahren war Peter mir ein treuer und absolut verlässlicher Begleiter auf und in den Bergen, ein überragender Wissenschaftler und Berater, Weggefährte in Afrika. Für mich war er noch viel mehr: mein Freund!
Und ich bin stolz und dankbar dafür, dass ich sein Freund sein durfte.

Bernd Krauthausen


Bahnbrechende Ideen und ein verschmitztes Lächeln -  Peter, wir vermissen Dich.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.
Bärbel

UWE FRICKE: Einbruch und weitere Entwicklung des Erdfalls in Seesen
FERDINAND LEJA, FRIEDHART KNOLLE, MATTHIAS LÓPEZ CORREA: Die fossile Burggrabenhöhle und ihr Aragonitvorkommen auf dem Wolfstein

Schon wieder hat uns ein Urgestein der Höhlenforschung verlassen. Im Alter von 84 Jahren verstarb am 3. Juni 2024 Hans Weber aus Haßloch in der Pfalz.

Hans war seit vielen Jahrzehnten in der Höhlenforschergruppe Karlsruhe engagiert und baute u.a. aktiv das Höhlenkataster Rheinland Pfalz / Saarland  mit auf. Bereits im 2. Heft der Mitteilungen der HFG Karlsruhe zur Speläo Südwest 1978 in Niedersimten (bei Pirmasens in der Pfalz) erschienen Artikel von ihm. Auch  in den Mitteilungen seit 1978 finden sich zahlreiche Berichte von Hans zu seinen Forschungen.

1983 erschienen die Forschungsergebnisse von ihm und Manfred Gauda, Hans Klose, Erich Knust, Andreas Ness und Dieter Weber zu „Röhrenstrukturen und röhrenförmige Höhlen im pfälzischen Buntsandstein“. Hier wurde ein bis dahin völlig unbekannter Höhlentyp im Sandstein erstmals beschrieben und rund 200 erfasste röhrenförmige Strukturen dokumentiert.

Ein Lieblingsziel von ihm, seiner Familie und der HFG Karlsruhe war seit Jahrzehnten Frankreich und hier besonders die Ardèche. Folgerichtig veröffentlichte er 1996 als Heft 14 der Mitteilungen der Hfg Karlsruhe gemeinsam mit seiner Frau Edda einen Exkursionsführer zu Höhlen an der Ardèche.

Aber auch für den VdHK setzte Hans sich aktiv ein. 1990 übernahm er von Wilfried Lorenz das Amt des Schatzmeisters im VdHK, das er dann einige Jahre ausübte.

Unvergessen ist auch die von Hans, seiner Familie und der HFG Karlsruhe in seiner Heimatstadt Haßloch organisierte Verbandstagung 1991 mit Exkursionen in die Pfalz und zahllosen Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. Optimal war auch, dass am Samstag während der Tagung der 1. FC Kaiserslautern im letzten Spiel der Fußballbundesliga deutscher Meister wurde und die Feierei dazu auch den Höhlenforschern eine lange Nacht bescherte. Das hatte er perfekt geplant!

Dies ist jetzt alles nur noch Erinnerung.

Die Trauerfeier wird am Dienstag, den 11. Juni 2024 um 13 Uhr auf dem Friedhof in der Bahnhofstraße in Haßloch stattfinden.

Wieder fehlt ein Wegweisender. Am 26.5.2024 verstarb Dieter Stoffels im Alter vorn 76 Jahren.
Er war ein überaus engagierter Höhlenforscher, der gern über den Tellerrand schaute. Zu Hause war Dieter in Mühlheim an der Ruhr, seine Höhlenheimat das Sauerland. Er gehörte zum Gründungsteam der Monatsversammlungen der Rheinisch-Westfälischen Höhlenforscher, einem Vorläufer der heutigen Landesverbände. Auch im Höhlenschutz setzte er neue Akzente, wo es Dieter zusammen mit Hans-Werner Weber zu verdanken ist, dass noch heute der Geologische Dienst NRW einen Ansprechpartner zu Höhlen hat.
Dieter war zudem einer der ersten, die sich mit der dunklen Geschichte der Höhlenforschung in Nazi-Deutschland auseinandersetzten. Er trug wesentlich zur Aufarbeitung der Geschehnisse um Dr. Benno Wolf bei. Folgerichtig erhielt Dieter Stoffels für all seine Verdienste im Jahr 2008 den Dr. Benno Wolf-Preis des VdHK.

Die Trauerfeier findet am Montag, den 10.6.2024 um 12:00 Uhr in der Pauluskirche in Mühlheim an der Ruhr statt.

In tiefer Dankbarkeit Bärbel Vogel

Laudatio Dr. Benno Wolf Preis (Auszug Mitteilungen 03/2008)

Heute erreichte uns eine dringende Bitte der Arge Grabenstetten e.V..  Unser Mitglied Nils (18) braucht unsere Hilfe. Bereits mit 15 Jahren bekam er die Diagnose Blutkrebs - ein Schock für die ganze Familie. Nach einer schweren Zeit mit Chemotherapie schien der Krebs besiegt und Nils konnte sein Leben wieder aufnehmen, die Schule besuchen, den Angelschein und weitere Höhlentouren machen. Doch an Ostern 2024 bekam er Bauchschmerzen und Fieber. Im Krankenhaus erhielt er die Hiobsbotschaft: Der Krebs ist zurück. Erneut beginnt das Ringen. Wie viele Erkrankte mit dieser Diagnose braucht auch Nils eine Stammzellspende.
Der VdHK versucht auf der Jahrestagung in Dietfurt eine Spendenmöglichkeit zu organisieren. Weitere Infos und Möglichkeiten findet Ihr auf der Seite der DKMS für Nils.

17.05.2024 jh/tm/bv

ROGER SCHUSTER: Die Weihnachtshöhle (Kat.-Nr. 7226/62) bei Oberkochen, Schwäbische Alb
MANFRED KUPETZ: Die Aragonithöhle Cueva de Castañar in der Region Extremadura, Spanien

Am 11. März 2024 verstarb Heinz Vonderthann nach langer Krankheit. Seine Höhlenforscherkarriere begann mit 12 Jahren und einem ersten Besuch in der Schellenberger Eishöhle, der er sein Leben lang treu blieb. Später forschte Heinz Vonderthann im In- und Ausland und war er ab 1970 als Vertreter seines Vereins für Höhlenkunde Schellenberg e.V. aktiv. Seit 1966 war er Mitglied des VdHK, engagierte sich ab 1996 lange Zeit als Delegierter des VdHK bei der UIS und u.a. gemeinsam mit Ralph Müller als Kassenprüfer. Heinz Vonderthann war Mitbegründer des Bayerischen Landesverbands für Höhlen- und Karstforschung, dessen 2. Vorsitzender er 2007 wurde. 2008 wurde er in den Präsidialstab des Internationalen Schauhöhlenverbandes ISCA aufgenommen, erarbeitete eine neue Satzung und wurde später zum 1. Vizepräsidenten gewählt. 2016 ernannte ihn der Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V. zum Ehrenmitglied.
Die Beerdigung soll in Berchtesgaden stattfinden.

DETLEV K. RICHTER †, RASMUS DREYER UND STEFAN NIGGEMANN: Die weichselzeitlichen Eisseen der Höhlen von Iserlohn
LIVIU VALENAS: Die Höhle Tham Khan Chang, Khammouan (Laos)