News

Mitteilungen 3+4/2019 des VdHK erschienen

Aktion „Saubere Unterwelt“

Von Autoreifen bis ganzen Kühlschränken, das alles ist auch untertage zu finden.
Höhlenforscher in ganz Deutschland säubern bei ihren Touren Höhlen von achtlos hinterlassenen Müll.
Darauf will der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. zum Internationalen Clean Up Day aufmerksam machen.

Exemplarisch für diese Arbeit soll ein kleineres und ein größeres Projekt vorgestellt werden:

Die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Lippe AHKL hat das Schwarzloch bei Brakel in Nordrhein Westfalen von ca. 100 kg Müll befreit. Hier wurde im Eingangsbereich illegal alte Autoreifen, Bauschutt und Glaswolle hinterlassen. Die Höhlenforscher mussten den Eingang erst von diesem Unrat befreien, bevor sie überhaupt in der Höhle ihrer eigentlichen Forschung nachgehen konnten, der jährlichen Fledermauszählung.
Abschließend wurde der Höhleneingang mit Felsblöcken etwas versteckt, sodass er von der Straße nicht mehr so ersichtlich ist und die Hemmschwelle zur illegalen Müllentsorgung größer ist.

Die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart hat in über 200 Arbeitsstunden drei Höhlen in Baden Württemberg und Franken von ca. 15m³ Schrott, Unrat und Gefahrenstoffen befreit!
Unterstützung bekam sie von der lokalen Feuerwehr in Schrozberg sowie der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg und der Regierung von Oberfranken.
In einer Höhle mußte mit Neoprenanzügen bis zum Endpunkt eines unterirdischen Flusses vorgedrungen werden. In einem wassergefüllten Erdfall wurden sogar Unkrautvernichter geborgen.

Mit der „Aktion Saubere Unterwelt“ will der VdHK die Öffentlichkeit für den fragilen Lebensraum Höhle sensibilisieren. Unrat und Gefahrenstoffe in Höhlen verunreinigen nicht nur das Grundwasser und ggf Trinkwasser sondern auch den Lebensraum der Fledermäuse und vieler anderer Höhlentiere. Dazu reicht es bereits aus, Senken mit Bauschutt zu verfüllen. Tropfsteine und Kleinformen können ebenfalls unwiederbringlich zerstört werden.

Deshalb bitte sauber bleiben – auch im Untergrund!
Weitere Informationen auch unter www.hoehlentier.de und www.vdhk.de
Für Fragen steht Ihnen die VdHK Vorsitzende Bärbel Vogel unter vorsitz​[at]vdhk.de und VdHK Referent für Höhlenschutz Dominik Fröhlich hoehlenschutz​[at]vdhk.de gerne zur Verfügung.

Pressemitteilung zum World Clean Up Day 2019 (PDF)

 

Bis zum 11.03.2019 führt die EU-Kommission online-Konsultationen zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) durch. Dabei soll deren bisherige Erfolg überprüft und neue Hinweise für eine verbesserte Umsetzung bis 2027 gesammelt werden. Der DGL-Arbeitskreis Quellen und Grundwasser sieht in diesen Konsultationen eine Chance, dass der Lebensraum Grundwasser bei zukünftigen Monitoring- und Maßnahmenprogrammen ebenso berücksichtigung findet, wie die Kolmationsproblematik der Fließgewässer (Verstopfung der Fließgewässersedimente). Umfangreiche Informationen finden Sie in der Stellungnahme

An dieser Befragung können jeder Bürger und viele Organisationen teilnehmen. Je mehr Personen und Institutionen aus dem Umweltbereich und der Forschung sich sich daran beteiligen, desto mehr können wir für die Umwelt erreichen.

Um Ihnen die Beantwortung möglichst einfach zu machen, hat der Arbeitskreis Quellen und Grundwasser einige Musterantworten vorbereitet. Diese beziehen sich ausschließlich auf Grundwasserökosysteme und auf die Kolmation und nur auf den Teil II - Fragebogen für Fachleute Damit können Sie den Online-Fragebogen in weniger als einer Viertelstunde ausfüllen. Eine genaue Anleitung dazu findet man im Dokument "WRRLKonsultation_online_Fragebogen_Teil2.pdf" mit den Musterantworten.

Um den Jahreswechsel 2018/19 erscheint mein neues Buch „Wissenskulturen des Subterranen: Vermittler im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit“.

In dem biografischen Lexikon wird das Leben von 270 Persönlichkeiten aus dem Feld der Höhlenforschung beschrieben. Geografischer Schwerpunkt ist Österreich und die Länder der ehemaligen Habsburgermonarchie, wobei aber auch HöhlenforscherInnen aus anderen Ländern Europas enthalten sind, wenn sie im Ostalpenraum tätig waren. Der Zeitraum, der abgedeckt wird, reicht vom 17. Jhdt. bis zu kürzlich verstorbenen Kolleginnen und Kollegen. Das Buch ist ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle, die sich für die Geschichte der Höhlenkunde interessieren.

Deutsch, Hardcover, 24*17 cm, ca. 650 Seiten und 250 S/W-Abb., Wien, Köln, Weimar: Böhlau, ISBN 978-3-205-20678-1

Die englischsprachige und französischsprachige Ausgabe des Newsletter:

EuroSpeleo Newsletter October 2018
Bulletin d’Information EurosSpeleo, octobre 2018

Die Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. trauert um ihren Gründungsvater. 1985 war Wolfgang Morlock federführend an der Gründung der  Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. beteiligt. Unter seiner Leitung wuchs die Mitgliederzahl erfreulicherweise rasch an, so dass heute eine gut ausgebildete und ausgerüstete Anzahl an Höhlenrettern aus ganz Südwestdeutschland einsatzbereit ist.
In Anerkennung seiner Verdienste für die Höhlenkunde sowie für die Rettung aus unterirdischen Hohlräumen war Wolfgang Morlock im März 2013 mit der Landesehrennadel Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.

Wolfgang, den nicht nur seine Freunde von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart unter dem Namen „Max“ kannten, war viele Jahre Vorsitzender der Höhlenrettung Baden-Württemberg e.V. Bei den Speläologen war er vor allem bekannt durch viele Forschungen in den Höhlen des Landes und der weiten Welt, über die er dann in zahlreichen exzellent bebilderten Diavorträgen berichtet hatte.

Als Ehrenvorsitzender stand Wolfgang Morlock der Höhlenrettung auch nach seinem 2008 erfolgten Ausscheiden aus dem Amt weiterhin tatkräftig zur Seite. Sein Rat war vor allem gefragt, wenn es um heikle Angelegenheiten ging. Seine zahlreichen Kontakte bei Speläologen und Behörden konnte er oft nutzbringend einsetzen, um auftretende Probleme im Interesse der Höhlenforscher zu lösen.
 
Als leidenschaftlicher Taucher verbrachte er seine Freizeit gerne unter Wasser – am liebsten, wenn er dabei noch eine Höhle betauchen konnte. Davon wurde er jedoch im weiteren Verlauf seiner Erkrankung immer öfter abgehalten, was jedoch seinen vielen weiteren Projekten unter und über der Erde keinen Abbruch tat.

In der letzten Zeit zog er sich immer mehr in sein familiäres Umfeld zurück. Hier erlag Max auch seiner Erkrankung und wurde am 5. März 2018 von seinen Leiden erlöst.

Bei unserem Freund, Gründervater, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden möchten wir uns alle für die unzähligen Stunden, die er mit uns verbracht hat, für gelungene Rettungsaktionen, gemeinsame Höhlentouren und diverse Tauchgänge bedanken. Max wird uns immer in Erinnerung bleiben und einen Platz in unseren Herzen einnehmen.