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Liebe Höfos!

Wir und noch viel mehr der Harzer Gipskarst braucht eure Unterstützung! Werdet jetzt coronakonform aktiv und unterzeichnet den unten verlinkten Appell an Ministerpräsident Weil.

Ebenso sind wir euch dankbar, wenn ihr diese Online-Aktion unter euren Aktiven verbreitet und zum Mitmachen einladet!

Aktuell sind auch Posts für Instagram sowie ein kleines Video in Planung! Ebenso können wir euch mit weiteren Bildern versorgen.
https://www.bund-niedersachsen.de/mitmachen/harzer-gipskarst-retten/

Am Rande des Harzes liegt das bedeutendste Gipskarstgebiet Europas. Die Gipskarstlandschaft Südharz erstreckt sich über Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen ist sie ein wichtiges Refugium vieler bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Orchideenreiche Wälder und feuchte Schluchten wechseln sich mit Kleingewässern und Mooren, seltenen Felsfluren, Trockenrasen, Streuobstwiesen und Höhlenbiotopen ab. Ein Kleinod des Naturschutzes – vor Zehntausenden von Jahren entstanden und einzigartig.

Doch diese Naturlandschaft ist durch den Abbau von Naturgips bedroht!
Schon heute sind viele ihrer Lebensräume unwiederbringlich zerstört. Mit rund 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr wird mittlerweile die Hälfte des Naturgipsaufkommens Deutschlands im Südharz gewonnen. Jetzt beabsichtigt Niedersachsen, weitere Gebiete für den Gipsabbau auszuweisen. So sieht es das Landesraumordnungsprogramm vor, das gerade überarbeitet wird. Die Abbauflächen sollen bis an die Grenzen von besonders geschützten Gebieten wie beispielsweise das Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft bei Ührde“ erweitert werden. Damit kündigt die Landesregierung den „Gipsfrieden“ auf. Dieser war bereits ein schmerzlicher Kompromiss, dem der BUND seinerzeit nur zugestimmt hat, wenn damit zukünftig keine weiteren Gebiete der Gipsindustrie zum Opfer fallen. Doch genau das soll nun geschehen!

Den Raubbau jetzt stoppen!
Wir wollen diese Zerstörung stoppen, damit eine außerordentliche Naturlandschaft nicht für immer verschwindet. Vor allem, weil es bereits zahlreiche Alternativen für den Einsatz von Naturgips gibt. Ein weiterer Abbau von Naturgips ist schlicht unnötig!

Wir fordern mit unserem Appell die Landesregierung auf, ihre aktuellen Pläne zum Gipsabbau in Niedersachsen zurückzuziehen und endlich Verantwortung für den Schutz der Gipskarstlandschaft im Südharz zu übernehmen.
Das Land Niedersachsen muss jetzt handeln:

  • Die aktuellen Planungen im Landesraumordnungsprogramm zur Erweiterung der Vorranggebiete für den Gipsabbau müssen sofort gestoppt werden.
  • Das Land muss von der Gipsindustrie Alternativen zum Naturgipsabbau fordern, diese fördern und auch in Niedersachsen endlich Strukturen zum Gipsrecycling und -ersatz aufbauen. Nur so kann in der Rohstoffindustrie ein Strukturwandel eingeleitet werden.
  • Niedersachsen muss sich für die Einrichtung eines länderübergreifenden Biosphärenreservats im Südharz einsetzen, um dieses einzigartige Naturerbe zu sichern und das Potenzial für eine touristische und naturverträgliche Entwicklung zu bewahren.

Helft jetzt, die noch verbliebenen Teile dieser einzigartigen Naturlandschaft vor dem Raubbau zu retten! Sendet eine E-Mail an Ministerpräsident Stephan Weil und verbreitet diese Möglichkeit in euren Gruppen!
https://www.bund-niedersachsen.de/mitmachen/harzer-gipskarst-retten/

Friedhart Knolle, Regionalverband Nord des VdHK

Chiroptera (Mammalia) der archäologischen Fundstelle der Lichtensteinhöhle im südwestlichen Harzvorland - Diversität und Paläoökologie

Autorin: Hildegard Rupp

Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde
Band 38
Herausgeber: Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher, München 2020

Preis 20,- €.
146 Seiten

Bezugsquelle:

ePaper (PDF)

Die Dissertation von Hildegard Rupp, verfasst an der TU Braunschweig, widmet sich den subfossilen Fledermausknochen aus den archäologischen Schichten der Lichtensteinhöhle. Zuvor hatte diese Höhle bei Osterode am Harz durch ihre archäologischen Funde aus der späten Bronzezeit überregionale Bekanntheit erlangt. In Grablegungen der Kulturstufen des Hallstatt B1 bis Hallstatt B2/3 konnte mittels DNA-Studien die Verwandtschaft der Bestatteten über mindestens fünf Generationen hinweg festgestellt werden. Kurioserweise konnte zudem über DNA-Massentests der alteingesessenen Familien umliegender Orte ein verwandtschaftlicher Bezug zu den rund 3.000 Jahre zuvor in der Höhle bestatteten Personen nachgewiesen werden. Der Ablagerungszeitraum der Schichten umfasst einen Zeitraum von über 100 Jahren, in denen der Mensch bereits einen starken Einfluss auf seine Umwelt genommen hat.

Die aktuelle Arbeit widmet sich im Kern der Diversität der Fledermausfauna und der Rekonstruktion der Umwelt im Umfeld der Höhle basierend auf deren Artenzusammensetzung. Da alle Arten, die hier für die späte Bronzezeit nachgewiesen werden konnten, auch heute noch in der Höhle und im Umland vorkommen beziehungsweise erst im späten 20. Jh. ausgestorben sind, ergeben sich hier konkrete Ansätze für moderne Artenschutzkonzepte. Anhand von 187 Schädeln, 410 Unterkiefern und 696 Oberarmknochen konnten folgende 12 Arten nachgewiesen werden: Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Mausohr (Myotis myotis), Bechsteinfledermaus (M. bechsteinii), Teichfledermaus (M. dasycneme), Wasserfledermaus (M. daubentonii), Fransenfledermaus (M. nattereri), Brandtfledermaus (M. brandtii), Nymphenfledermaus (M. alcathoe), Bartfledermaus (M. mystacinus), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus). Zusätzlich wurde die Bestimmung der kryptischen Arten Brandt-, Nymphen- und Bartfledermaus durch genetische Untersuchungen verifiziert. Die Unterscheidung der Arten erfolgt ansonsten über morphometrische Merkmale und liefert einen umfangreichen Datensatz, der als Referenz für künftige Arbeiten von Wert sein wird. Interessanterweise konnte so das Vorkommen der Nymphenfledermaus in der späten Bronzezeit klar belegt werden. Während sie in der heutigen Vergesellschaftung zu den seltensten Vertretern zählt, war sie in der Vergangenheit offensichtlich wesentlich häufiger.

Da hierzulande heute praktisch alle Fledermausarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, gilt dieser Bedrohungsstatus zwangsläufig auch für die kryptischen Arten, die erst seit kurzem bekannt und nachgewiesen sind. Zugleich ist sehr wenig über ihre ökologischen Ansprüche bekannt, so dass unklar ist, welche Habitate bei der Renaturierung und Waldumbaumaßnahmen für diese Arten förderlich wären. Hier schafft die Arbeit einen interessanten Brückenschlag zu modernen Artenschutzkonzepten und gibt damit eine klare Empfehlung, die beispielsweise im Harz bei Waldumbaumaßnahmen mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel konkret umsetzbar ist.

Matthias López Correa, GZN Universität Erlangen-Nürnberg & CNR-ISMAR, Bologna

STEFAN MEYER UND STEFAN V. BOGUSLAWSKI: "Der letzte seiner Art" – Vermessungsatlas und Bestandsaufnahme des Riesenberg-Höhlensystems im Süntel, Niedersachsen
MICHAEL LAUMANNS UND DOMINIK FRÖHLICH: Höhlenausflug in die Republik China (Taiwan)

Das UIS Buch Karst, Caves and People gibt es jetz zu kaufen.

Eine Übersetzung des Buches ins Deutsche hat der VdHK geplant.

Title: Karst, Caves and People
Autorin: Nadja Zupan Hajna
Jahr: 2021
Sprache: Englisch
Verlag: Karst Research Institute
ISBN: 978-961-05-0491-7
Gebundene Ausgabe - 28 × 21 cm - 172 Seiten

Ziel des Buches ist es, Karstphänomene als Natursehenswürdigkeiten populär darzustellen und gleichzeitig ihre Bedeutung für den Menschen und ihre extreme Gefährdung zu verdeutlichen. Anhand zahlreicher Fotografien und schematischer Modelle versucht das Buch, wissenschaftliche Erkenntnisse über Karstprozesse, die Entstehung verschiedener Oberflächenformen und Höhlentypen sowie die Probleme, die Menschen mit ihrer Lebensweise an die Karstumgebung stellen, zu erklären.

Die Fotos von zweiundsechzig Autoren repräsentieren verschiedene Karst- und Höhlentypen aus fast allen Teilen der Welt. Karst funktioniert überall auf der Welt auf die gleiche Weise. Menschen haben die Umwelt schon seit Tausenden von Jahren negativ beeinflusst, aber die schiere Größe der heutigen menschlichen Bevölkerung führt zu noch auffälligeren und unvermeidlichen negativen Umweltfolgen. Die Verschmutzung beeinträchtigt nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Höhlen und ihre empfindlichen Ökosysteme. Die Grundlage für alle Karstschutzaktivitäten sind Wissen und Verständnis. Karst und Höhlen sind Teil unserer Umwelt. Auch wenn wir nicht im Karst leben oder jemals eine Höhle besuchen, profitieren alle Menschen auf der Erde von dem Wasser, das sie liefern, von ihren Ökosystemen und von ihren wirtschaftlichen Werten in Verbindung mit dem Tourismus.

Das Buch wurde mit Hilfe der Slowenischen Nationalen Kommission für UNESCO veröffentlicht.

Liebe Höhlenfreunde,


willkommen im Internationalen Jahr von Höhlen und Karst 2021. Wir wünschen Euch allen ein gesegnetes, glückliches und vorallem gesundes Neues Jahr.
Da die offizielle Eröffnungsfeier zum Höhlenjahr nicht stattfinden kann, wird am 26.01. um 15:00 Uhr eine Grußbotschaft der UIS online gestellt. Mit dabei ein geniales Video von unserem Uwe Krüger.
Zur VdHK Jahrestagung 2021 hat sich der VdHK Vorstand mit dem Thüringer Höhlenverein leider auch zu einer Verschiebung durchringen müssen.
Mehr zu beidem im Newsletter.
Bleibt alle gesund und fröhlich
Grüßle
Bärbel

 

VdHK Newletter:
Themen:
- Verschieben der Jahrestagung 2021 auf 2022
- VdHK Homepage
  - Höhlenverein der Woche für 2021
  - Höhlenbilder des Monats: Anfrage an Fotografen
Internationales Jahr für Höhlen und Karst 2021:
- virtuelle Eröffnung am 26.01.2021
- ICS Verschiebung möglich

Verschieben der Jahrestagung 2021

Nachdem die Coronazahlen noch immer nicht auf einem Niveau sind, das viele erhofft hatten, haben sich VdHK Vorstand und der Thüringer Höhlenverein entschlossen die VdHK Jahrestagung auf 2022 zu verschieben. Das betrifft auch das geplante Symposium "Wissenschft unter Tage- Höhlenforschung im Dialog". Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Bezüglich der VdHK Jahreshauptversammlung 2021 wird der Vorstand die Möglichkeiten, auch einer digitalen Ausrichtung, prüfen. 


VdHK Homepage

Die angekündigte Rubrik Höhlenverein der Woche ist wegen zu geringem Beteiligung nicht freigeschaltet worden. Es hätte nicht mal für den Verein des Monats gereicht und so wird nur die Schauhöhle der Woche angezeigt. Vielen Dank an alle die sich hierzu eingebracht haben!

Falls Ihr Aktionen im melden wollt, können diese unter Termine eingestellt und in der Rubrik Interntaionales Jahr für Höhlen und Karst vorgestellt werden. Kontakt bitte über Georg Nebel webmaster​[at]vdhk.de

Höhlenbilder des Monats: Seit diesem Jahr hat die Rubrik "Höhlen" mehrere Bilder als Slider eingestellt. Jeden Monat sollen 3 neue Fotos erscheinen. Eure Bilder könnten dabei sein!
Fotos im Querformat und sehr guter Qualität bitte an Georg Nebel webmaster​[at]vdhk.de senden.

Auch in der Rubrik "Schutzgebite und Geoparks" könnt Ihr Eure Projekte sichtbar machen. Sobald einiges zusammengekommen ist wollen wir eine Übersichtskarte einstellen.

 

Internationales Jahr für Höhlen und Karst IYCK 2021

Am 26.01. ab 15:00 Uhr wird über diesen Link das Internationale Jahr für Höhlen und Karst offiziell eröffnet. Höhlenforscher aus aller Welt werden teilnehmen.
Die UIS wird eigene Projekte vorstellen und Partnerorganisationen senden kurze Grußbotschaften.
Eines der Highlights wird sicher das Video zum Internationalen Jahr sein, daß Uwe Krüger für die UIS gefilmt und zusammengestellt hat.
Die große Eröffnungsfeier im UNESCO Hauptquartier in Paris wird zu einem späteren Termin als Festveranstaltung geplant.

Ob der internationalen Kongress der Speläologie der im Sommer in Frankreich stattfindet, wird zum 26. 01. entschieden und in der Videobotschaft verkündet.

UIS Youtube Link
https://www.youtube.com/channel/UCzSiErLj5x6viNbvAdehDvA
weitere Informationen auch über:
http://iyck2021.org

"Guidelines for Geoconservation in Protected and Conserved Areas" sind von der International Union for Conservation of Nature IUCN am Montag, den 23.11.2020 veröffentlich worden. Die Nummer 31 der Reihe von Best-Practice-Richtlinien ist eine maßgebliche Ressource für alle Schutzgebiete weltweit.
Es ist der erst Band der sich mit dem Schutz und der Erhaltung der Geodiversität und des Geoerbes befasst, die nach der Erweiterung der IUCN-Definition eines Schutzgebietes nun als grundlegender Teil der Natur angesehen wird.
Das Dokument enthält Kapitel über allgemeine Prinzipien der Geokonservierung, Etablierung von Geokonservierung in Schutzgebieten, Management des Geoerbes, Umgang mit Bedrohungen für das Geoerbe sowie für Bildung und Kommunikation zur Geokonservierung. Viele weltweit geschützte Gebiete enthalten Höhlen und Karst. Abschnitt 7.1 der Richtlinien ist dem Thema "Karst- und Höhlenschutz in Schutzgebieten" gewidmet. Das Dokument richtet sich in erster Linie an Manager, Mitarbeiter und Berater von Schutzgebieten.
Es ist aber auch für jeden, der sich für die Erhaltung von Höhlen und Karst einsetzt, nützlich.
Das Dokument steht als kostenloser Download zur Verfügung.
Bitte zögern Sie nicht den Link weiterzugeben, aber bitte verbreiten Sie das pdf nicht. Der Grund dafür ist, dass die IUCN die Downloads als Indikator für das durch die Richtlinien erzeugte Interesse, aber es gibt keine Möglichkeit zu erfahren, wie häufig ein pdf in Umlauf gebracht worden ist. Unser Geoerbe braucht Unterstützung!

John Gunn, Vorsitzender der IUCN Arbeitsgruppe Höhlen und Karst

Liebe Höhlenfreunde,
mit großer Freude kann der VdHK Vorstand mitteilen: der VdHK ist als erster speläologischer Verband beim Vereinten Nationen Umwelt Programm UNEP als Nichtregierungsorganisation offiziell gelistet! Angefangen 2002 mit dem ersten VdHK Infostand an der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr der Berge in Berchtesgaden, hat sich der VdHK seither auf europäischer und internationaler Ebene politisch zum Höhlenschutz eingesetzt. Nun sind uns große Türen geöffnet worden. In Zusammenarbeit mit FSE und UIS hoffen wir den Untergrund dort würdig und nachdrücklich zu vertreten.
Unser Dank gebührt Patrizia Heidegger vom European Environmental Bureau die uns in der Vorbereitung enorm untersützt hat sowie Jörg Dreybrodt für seinen beständigen Input auf höchstem Niveau sowie seinen Mut das mit uns anzugehen. Dank auch an die VdHK Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die mit ihrer Arbeit zur Nachhaltigkeit in der Höhlenforschung sicherlich einen großen Anteil am Erfolg hat.
Doch der VdHK das sind wir alle, laßt uns vorerst virtuell ein Glas erheben auf uns und diesen bahnbrechenden Erfolg am 11.11.2020,
Glück tief und Glück auf!
Eure
Bärbel

Zum VdHK Newletter:
das Internationale Jahr für Höhlen und Karst 2021 rückt näher. In diesem Newsletter möchte wir Euch wieder zu den geplanten Aktionen informieren und um Eure Unterstützung bitten. Leider steigen die Corona Zahlen stark, so hat der VdHK Vorstand beschlossen die Hauptversammlung 2020 zu verschieben. Infos und gesetzliche Grundlagen sind im newsletter erläutert.
Bitte haltet Euch auch weiterhin an die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und Abstandsregeln.
Bleibt gesund und fröhlich,
Eure
Bärbel

Themen:
- Verschieben der Hauptversammung 2020
- neue VdHK Homepage:
--  Schauhöhle und Höhlenverein der Woche für 2021
-- Höhlenforschung in Schutzgebieten und Geoparks
- Jahrestagung 2021
- Rückblick Aktion saubere Unterwelt 2020
Internationales Jahr für Höhlen und Karst 2021:
- internationales Höhlentier des Jahres

VdHK Newsletter 2020

 

Was: Gästeabend der ARGE Grabenstetten
Wann: Samstag 14. November ab 19 Uhr
Wo: Auf unserer Homepage: www.arge-grabenstetten.de
Wo noch: Auf Youtube: https://youtu.be/T3xTaCLwhhE
 

Abfall und Altlasten aller Arten finden sich leider auch untertage. Höhlenforscher in ganz Deutschland säubern bei ihren Touren Höhlen von achtlos hinterlassenen Müll.
Darauf will der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. zum Internationalen Clean Up Day am 19.09.2020 aufmerksam machen.

Auf Grund der Corona Pandemie konnten in diesem Jahr weniger Projekte umgesetzt werden. Drei Projekte sollen exemplarisch für die Aktion saubere Unterwelt vorgestellt werden:

 

Was lange währt im Harz

Seit 30 Jahren findet eine Säuberungsaktion der Arbeitsgemeinschaft Karstkunde Harz e.V.  in der Jettenhöhle bei Düna im Südharz statt. Der jeweils gesammelte Müll in den letzten 10 Jahren ist kontinuierlich weniger geworden, sicherlich auch ein Erfolg dieser Aktionen! Wo kein Müll liegt, ist die Hemmschwelle etwas wegzuwerfen größer. Früher waren es 2 bis 3 große Müllsäcke voll, in diesem Jahr nicht mal eine Tragetasche.

Bei einer weiteren Befahrung wurde eine kleinere Menge Munition gefunden, nach Rücksprache mit den Behörden geborgen und vor der Höhle der örtlichen Polizei übergeben.
 
Ansprechpartner der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V.
Siegfried Wielert: Swielert​[at]t-online.de, 0170 58 03 179

 

Kleine Aktion große Wirkung in Baden-Württemberg

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V.  haben sich um unschöne Hinterlassenschaften am Ende eines Teststollens in Schenkenzell Winterhaldenhof gekümmert. Geborgen wurden 12 Säcke mit hauptsächlich Zivilisationsmüll wie Flaschen, Dosen, Plastikabfall und Elektroschrott.
Seit mehreren Jahren war durch Fledermaus-Winterquartierkontrollen bekannt, dass sich in dem Stollen Müllablagerungen befanden. Da es sich auch um ein wichtiges Quartier für Salamander und deren Larven handelt, bestand dringender Handlungsbedarf. In früheren Jahren wurden bis zu 40 Tiere gezählt. Der Besitzer des Stollens unterstützte die Aktion. Vier Erwachsene und zwei Kinder halfen mit, den Müll aus dem Stollen zu tragen, zu sortieren und zu entsorgen. Zusätzliche Hilfe erhielt die kleine Gruppe vom Besitzer eines nahe gelegenen Hotels. Dieser erlaubte die Entsorgung eines Großteiles des Mülls über seine Müllcontainer. Die Aktion war ein voller Erfolg. Die Müllablagerungen konnten vollständig entfernt werden. Durch den guten Kontakt zum Stollenbesitzer und dem Hotelbesitzer wurden zwei potenzielle Fledermauswochenstuben von Zwergfledermaus und Langohrfledermaus erkannt.
 
Ansprechpartnerin der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V.
Daniela Schmieder: daniela.schmieder​[at]gmx.de, 01625410980

 

Riesige Leistung in Bayern

Vor 2 Wochen wurden die letzten Hinterlassenschaften der Rettungsaktion 2014 aus dem Riesending gezerrt. Nach 6 Jahren mühsamer Arbeit mit wechselnden Teams ist damit die Säuberung der Höhle abgeschlossen.

Von 2015-2020 in je 5-10 Tagen pro Jahr wurden ca. 1500-2000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Beteiligt waren Höhlenforscher vorwiegend aus der Arbeitsgemeinschaft für Höhlenforschung Bad Cannstatt e.V., der Sektion Bern der Schweizer Gesellschaft für Höhlenforschung, weitere Höhlenforscher aus ganz Deutschland, Tschechien und England sowie Höhlenretter der Bergwacht Bayern.

Um in die tiefen Teile vorzudringen waren Biwaktouren bis zu 6 Tagen Länge nötig. Oberhalb 300 Meter Tiefe konnte mit Unterstützung einer Seilwinde der Bergwacht Bayern die Arbeit deutlich erleichtert werden, diese Aktion wurde gleich noch als erfolgreiche Rettungsübung für die Höhlenrettung der Bergwacht verwendet. In weiteren Tagestouren vom Stöhrhaus wurden Strecken saniert und der Müll händisch nach oben befördert.  
Ca. 60-70 Säcke Müll wie Essensreste, Plastikverpackungen, aber auch Bohrmaschinen, Akkus und medizinisches Material wurden geborgen, sortiert und entsorgt. Intakte Teile von persönlicher Ausrüstung konnten zum Teil ihren Besitzern zurückgegeben werden.

Ansprechpartner der Arge Bad Cannstatt e.V.:
Ulrich Meyer, ulithecaver​[at]yahoo.de
Ansprechpartner Bergwacht Freilassing Höhlenrettung
Rudi Hiebl, rudi.hiebl​[at]web.de

 

Mit der „Aktion Saubere Unterwelt“ will der VdHK die Öffentlichkeit für den fragilen Lebensraum Höhle sensibilisieren. Unrat und Gefahrenstoffe in Höhlen verunreinigen nicht nur das Grundwasser und ggf. das Trinkwasser, sondern auch den Lebensraum der Fledermäuse und anderer Höhlentiere. Dazu reicht es bereits aus, Senken mit Bauschutt zu verfüllen. Tropfsteine und Kleinformen können ebenfalls unwiederbringlich zerstört werden.

Deshalb bitte sauber bleiben – auch im Untergrund!
Weitere Informationen unter www.hoehlentier.de und www.vdhk.de

Für Fragen steht Ihnen die VdHK Vorsitzende Bärbel Vogel
unter vorsitz​[at]vdhk.de
und VdHK Referent für Höhlenschutz Dominik Fröhlich
domifroehlich​[at]gmail.com
gerne zur Verfügung.

Die Fotos können unter
https://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/news/2020/PM-Saubere-Unterwelt-2020.zip
heruntergeladen werden.

Die Pressemitteilung als PDF

Mitteilungen 3/2020 des VdHK erschienen