Meldung

Höhlenforscher verunglückt in 1.000 Metern Tiefe im Riesending

In der Nacht zum Sonntag, den 8. Juni 2014, verunglückte ein Höhlenforscher in der Schachthöhle Riesending bei Berchtesgaden auf 1.000 Meter Tiefe. Die aktuellsten Informationen zur Rettungsaktion stehen auf der Webseite der Bergwacht Bayern.

 

Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. dankt

der Bergwacht für die Koordination der Rettung, vielfältige Unterstützung und hervorragende Pressearbeit

allen Höhlenrettern die im Einsatz und in Bereitschaft sind

den europäischen Höhlenrettungskollegen, die für Nachalarmierungen zu Verfügung stehen

allen Helfern vor Ort, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz, der Polizei, der Bundeswehr und dem Markt Berchtesgaden

und allen die mit dem Herzen bei uns sind


Bärbel Vogel

Vorsitzende

 

UPDATE: Die letzte Pressemeldung der Bergwacht Bayern vom 13. Juni lautete wie folgt:

Original Cave-Link Meldung

17:28 Transport startet jetzt platzieren cavelink um

 

13. Juni: Abtransport des Patienten steht unmittelbar bevor

Der Zustand des Patienten ist nach wie vor stabil. Der Abtransport des Patienten steht unmittelbar bevor. In der Höhlenrettung kann infolge der schwierigen Verhältnisse eine genaue Zeitangabe nicht angegeben werden.

Alle Rettungsteams, die sich in der Höhle befinden, konnten die letzte Nacht in den eingerichteten Biwaks, trotz Niederschlägen, sicher verbringen und sich für ihren weiteren Einsatz regenerieren.

Die Seile, welche zur Sicherung der Retter angebracht wurden, verschleißen beim ständigen Einsatz der zahlreichen Mannschaften schneller als sonst und müssen ausgetauscht werden. In der Nacht konnte wetterbedingt kein Flugbetrieb stattfinden. Alle Flugwetterphasen werden genutzt. Heute sind Schauer möglich, ergiebige Niederschläge werden nicht erwartet.

Parallel zur Datenkommunikation via Cave-Link befindet sich eine Drahtverbindung bis zum Verletzten im Aufbau, welche eine Sprechverbindung auch unter den Rettungsteams ermöglicht und die Kommunikation in der Höhle weiter verbessert.

Zur Ablösung der Retter in der Höhle treffen derzeit aus Italien weitere 15 Mann als Verstärkung ein. Schweizer Teams halten sich auf Abruf bereit. Ein Münchner Höhlenrettungsarzt wird einen in der Höhle befindlichen Arzt ablösen und ist in die Höhle eingefahren.

 

12. Juni: Die aktive Rettung hat begonnen!

Seit gestern sind die Ärzte vor Ort und können sich ein Bild vom Zustand des Patienten machen. Während der letzten Nacht ist die Entscheidung gefallen dass der Patient transportfähig ist und somit mit der technischen Rettung begonnen werden kann. Der gesundheitliche Zustand des Patienten ist unverändert stabil.

Heute Vormittag sind internationale Retterteams mit zusätzlichen Medikamenten und Rettungsmaterial in die Höhle eingefahren und zum Verletzten unterwegs. Die Ärzte bereiten den Verletzten medikamentös auf den Transport vor. Sobald alle nötigen Maßnahmen erfolgt sind, wird dieser umgelagert und der Transport kann beginnen. Aufgrund der beengten Verhältnisse in der Höhle handelt es sich trotz des Einsatzes modernster Rettungsgeräte um eine große logistische Herausforderung. Insbesondere ist die Trage flexibel aufgebaut um den Transport des Verunfallten auch in sehr engen Passagen zu ermöglichen. Es wird nicht zu vermeiden sein, dass einige Passagen ohne Trage zu bewältigen sind. Glücklicherweise kann der Verunfallte laut Entscheidung der Ärzte in diesen Passagen selbst mitarbeiten.

Durch die vorbereitende Arbeit der italienischen und österreichischen Höhlenretter wird die Arbeit der Transportteams sehr erleichtert. So wurden verschlissene Seile ausgetauscht, Seilstrecken verbessert, ergänzt und an einigen Stellen sogenannte Trittstifte in den Fels gebohrt um das Vorankommen zu erleichtern. Jetzt werden die Biwakplätze erweitert und so aufgerüstet, dass größere Rettungsgruppen hier lagern können.

Die Wettersituation lässt weiterhin ein Arbeiten in der Höhle zu und wird ständig von der Einsatzleitung beobachtet. Auch heute Abend sind Niederschläge zu erwarten. Solange sie kleinräumig bleiben kann ungehindert weiter gearbeitet werden. Auch Starkregen stellt für die Retter keine lebensbedrohliche Gefahr dar.

 

12. Juni: Patient ist transportfähig!

In der vergangenen Nacht wurde von den Ärzten die Entscheidung getroffen, den Patienten zu transportieren. Momentan befindet sich ein Team mit 2 Ärzten und 5 Höhlenrettern beim Verletzten und bereiten ihn für den Transport vor.

Heute morgen beginnen 6 Teams mit dem Einstieg in die Höhle. Sie transportieren die angeforderten Medikamente und das benötigte Rettungsmaterial zum Patienten. Die Vorbereitungen der letzten Tage in der Höhle erleichtern den Rettern die Arbeit.

Die momentane Wettersituation wird von der Einsatzleitung laufend beobachtet. Kleinräumige Niederschläge sind für den heutigen Tag zu erwarten, stellen aber für die Höhlenretter keine Gefahr da.

 

11. Juni: Österreichischer Höhlenrettungsarzt beim Patienten eingetroffen!

Um 17:25Uhr hat die Information via Cave Link die Einsatzleitung erreicht, dass das Team aus drei italienischen Kräften und einem österreichischen Arzt schneller als erhofft beim Patienten eingetroffen ist. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt im Einsatzablauf erreicht. Oberste Priorität hat nun die medizinische Versorgung des Patienten.  Parallel arbeiten die weiteren Kräfte in der Höhle an der Infrastruktur zum Transport von Patient, Einsatzkräften und Material.  Es wird damit gerechnet, dass auch das zweite italienische Team mit eigenem Arzt zeitnah zur Einsatzstelle vordringen kann.

Die angekündigten Wärmegewitter, welche von der Einsatzleitung ständig bei der Entscheidungsfindung beobachtet werden, stellen für die Höhlenretter keine direkte Gefahr dar. Den Experten liegen detaillierte Informationen über die Wasserführung in der Höhle vor. So können auch bei Gewitter die entsprechenden Rückzugsräume aufgesucht werden. Der Aufenthaltsort des Patienten ist nicht gefährdet. Das Schweizer Team, welches sich im Aufstieg befindet hat sich aktuell im Bereich vom Biwak 1 in eine solche Schutzzone zurückgezogen.

Im weiteren Verlauf wird zusätzliches Material für die medizinische Versorgung sowie den Transport in die Höhle gebracht. Dabei kommen wieder internationale Spezialisten zum Einsatz. Ziel ist es, den Patienten, sobald er vom Ärzteteam für transportfähig befunden wird, zum Biwak 5 zu transportieren.

Quelle: Bergwacht Bayern / Höhlenrettung