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Der VdHK beglückwünscht das Forscherteam des Riesendings und Regisseur Freddie Röckenhaus zum Publikumspreis des Bergfilm Festival Tegernsee!
Aus den über 250 eingereichten Filmen wurden 80 Filme zum Wettbewerb eingeladen.

Infos Bergfilm Festival Tegernsee

Der Film "Das Riesending - 20.000 Meter unter der Erde" ist noch bundesweit in ausgewählten Kinos zu sehen.
Ab Dezember soll er als DVD erhältlich sein.

Infos zum Film:
Produzent: Freddie Röckenhaus, colourFIELD
Schnitt: Johannes Fritsche, colourFIELD
Kamera: Thomas Matthalm
Weitere Kameras: Katharina Bitzer, Robbie Shone, Jeff Wade, Marcus Preissner
Riesending-Team der ARGE Bad Cannstatt e.V. : Ulrich Meyer, Florian Schwarz, Johann Westhauser, Thomas Matthalm, Marcus Preissner, Wolfgang Zillig

Berlin. Ein Bündnis zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert die Bundesregierung auf, bis 2045 aus dem Naturgipsabbau auszusteigen und ab sofort keine Genehmigung neuer Abbauflächen zu erteilen. In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich die Verbände GRÜNE LIGA, Naturschutzbund (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Verband deutscher Karst- und Höhlenforscher (VdHK) und die Initiative Architects for Future (A4F) für den Erhalt seltener Naturlandschaften und ein grundsätzliches Umdenken im Baubereich aus. Die Hälfte des Naturgipses in Deutschland wird im Südharz abgebaut. Dies ist eines der artenreichsten Gebiete in Deutschland. Aktuell landet der Großteil der hergestellten Gipsprodukte als Abfall auf Deponien und wird nicht wiederverwendet.

Vierzig Prozent der deutschen CO2-Emissionen entstehen im Bausektor. Trotzdem wird an einem Bauboom mit hochpreisigem Neubau festgehalten, bei dem sich die Wohnfläche pro Kopf weiter erhöht. Nachhaltiges ressourcensparendes Bauen und die Förderung sozial-gerechten Wohnraums müssen zukünftig die Baupolitik bestimmen, damit sich der Rohstoffbedarf insgesamt auf Mengen reduziert, die in der Kreislaufwirtschaft umsetzbar sind, heißt es im gemeinsamen Positionspapier.

Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Gips ist ein endlicher Rohstoff, den wir nicht wahllos aus der Natur entnehmen können. Auch in der Gipsindustrie braucht es eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, denn Gips lässt sich vergleichsweise einfach recyceln. Alternative Baustoffe wie Lehm oder Holz können vielerorts Gips ersetzen. Die neue Bundesregierung muss ressourcenschonendes Bauen endlich voranbringen.“

Farina Hoffmann, Leiterin des Gipsprojektes bei der GRÜNEN LIGA: „Im Südharz sollen wertvolle Landschaften weggebaggert werden um die Profite der Gipsunternehmen zu steigern. Das ist genau das Gegenteil von einer klimaschonenden Bauwende mit insgesamt weniger Ressourcen und einheimischen Rohstoffen.“

Ralf Schulte, Leiter Fachbereich Naturschutzpolitik, NABU Bundesverband: „Die Gipskarstlandschaft im Südharz ist weltweit  einmalig und durch die Bewaldung sogar einzigartig. Unser oberstes Ziel muss es sein, diesen Biodiversitäts-Hotspot zu erhalten. Der Wegfall von REA-Gips darf kein Freibrief für die Zerstörung von seltenen oder gar einzigartigen Lebensräumen sein. Ein Umdenken hin zu sinkendem Rohstoffbedarf sowie Investitionen in die Recycling-Infrastruktur im Bauwesen muss endlich stattfinden.“

Bärbel Vogel, Vorsitzende des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.: „Einmal abgebaut, ist Gipskarst nicht renaturierbar, Höhlen auch nicht.  Was in Jahrmillionen entstanden ist, wird geopfert und damit ober- und unterirdische Schätze. So wird geologisches, biologisches und archäologisches Erbe der Menschheit im Karst unwiederbringlich vernichtet. Wir dürfen uns diese Form der Ausbeutung nicht länger leisten.“
Weitere Informationen:
Verbändeposition zum Abbau von Naturgips in Deutschland: LINK
 

Mehr Informationen
Verbändeposition zum Abbau von Naturgips in Deutschland

Die GRÜNE LIGA veranstaltet am 8. Oktober 2021 ab 9.30 Uhr eine Online-Tagung zur Umweltverträglichkeit des Gipsabbaus.

Presse-Kontakte:
Anfragen zu Höhlen und Gipskarst
Bärbel Vogel
vorsitz​[at]vdhk.de
08361-269

Pressemeldung als PDF

Bilder zur Pressemeldung (zip)

VdHK Aktion „Saubere Unterwelt“

„Aus den Augen aus dem Sinn“ das könnte die Devise von Mitbürgern und Firmen sein, die Ihre Abfälle in Höhlen entsorgen. Damit schädigen sie nicht nur einen sensiblen Lebensraum, zerstören Naturjuwele sondern gefährden auch das Grundwasser.

Zum internationalen World Clean Up Day am 19.09.2021 will der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher VdHK e. V. auf diese Missstände aufmerksam machen und exemplarisch Projekte von Mitgliedsvereinen vorstellen, die sich in diesem Jahr mit außergewöhnlichen Aktionen um die Säuberung von Höhlen- und Karstflächen verdient gemacht haben.

„Müllkönigin“ in Wuppertal

Ein besonders krasses Beispiel bietet die Frettlöhrhöhle. Sie wurde, aus gegebenem Anlass vom örtlichen Höhlenverein „Arbeitskreis Kluterthöhle e. V.“, zur Müllkönigin Deutschlands gekürt. Mitten in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) liegt diese Höhle, die um 1900 in einem Steinbruch entdeckt worden war. Das Gebiet ist heute dicht bebaut.

Der damals überaus reiche Tropfsteinschmuck wurde leider schon in den ersten Jahren stark zerstört. Im Zweiten Weltkrieg erweiterte man das Objekt durch Sprengungen zum Luftschutzbunker. Nach 1945 diente die Höhle als Abstellort für Chemikalien und Öl die in 50 Liter Glasgallonen und Fässern gelagert wurden. Danach entsorgte eine Autowerkstatt, sowie ein Malerbetrieb ihren Abfall in den Höhlengängen. Schließlich benutzten die Anwohner bis in jüngste Zeit die Höhle als Mülldeponie.

Ab 1990 versuchte der gemeinnützige Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. die Betreuung der Höhle zu übernehmen. Erst nach einem Besitzerwechsel 2020 gelang es dem Verein nach monatelangen Verhandlungen die Betreuung im Juni 2021 zu übernehmen.

Dass das Objekt stark beschädigt und vermüllt war, war von Anfang an klar, auch das viel Arbeit wartete. Als dann aber am 14.08.2021 zum ersten Mal die Höhle befahren wurde, verschlug es allen die Sprache. Schätzungsweise 100 Kubikmeter Hausmüll, Chemikalien, Öle, Bauschutt und Schrott warten auf ihren Abtransport und die anschließende Entsorgung.

Insgesamt eine große Herausforderung, dazu kommt noch die Säuberung der Wände, die Renaturierung der Bodenflächen (soweit möglich) und der Einbau eines Verschlusses. Am ersten Tag des Projekts wurden von fünf Mitgliedern drei LKWs der Voigt GmbH mit Schrott, Bauschutt und Hausmüll beladen und abgefahren. Zusätzlich zu den Unmengen von Müll haben sich danach größere Mengen von Chemikalien angefunden.

In ca. 40 Glasgallonen (á 50Liter) fanden sich ca. 200 Liter Salzsäure, 100 Liter Cromatsäure und 100 Liter Kupfersäure. Die anderen Galloneninhalte sind bisher noch unbekannt. Leider sind mehrere Behälter zerbrochen, so dass der Boden in einigen Bereichen bunt schillert. Mittlerweile wurde die ehemalig, hier ansässige Metallveredlungsfirma für die Entsorgung mit ins Boot geholt.

Nach schlaflosen Nächten sagte die Firmenleitung Unterstützung bei der Entsorgung zu. Die Bodensanierung wird in enger Absprache mit der Stadt Wuppertal zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt.

Die Höhle bedankte sich bei uns mit der Entdeckung einer schönen Tropfsteinkammer am 11.09.2021. Die Arbeiten werden zügig weitergeführt.

Ansprechpartner: Arbeitskreis Kluterthöhle e. V., Stefan Voigt, info@galabau-voigt.de

Harz und Gipskarst am Südharz, Müllrekord am Iberg?

Seit über 30 Jahren finden regelmäßig Säuberungsaktionen der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. in der Jettenhöhle bei Düna im Südharz statt. Diese erfolgen im Rahmen unseres Pflegevertrags mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Göttingen. Allgemein bestätigt sich hier die Erfahrung, dass dort, wo kein Müll liegt, auch kaum weiterer hinzukommt. Bei einer der diesjährigen Aktionen musste allerdings ein „Ariadnefaden“ beseitigt werden, der aus einer 100 m-Rolle Flatterband bestand. Vermutlich wurde dieser von Unbekannten genutzt, um sicher den Rückweg zu finden und dann liegen gelassen. Unangenehm stießen auch einige zerschmetterte Bierflaschen auf.

Am 22.5. und 3.7.2021 fanden zwei große Müllbeseitigungsaktionen auf dem Iberg bei Bad Grund im Devonkalkkarst statt, die wohl die Chance haben, für viele Jahre in der Harzregion der Spitzenreiter für solche Aktionen bleiben zu können. Teilgenommen haben an der ersten Grabung 14, an der zweiten Grabung 25 Personen der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e. V. und weiterer Vereine (Höhlenfreunde Hannover, Verein für Höhlenkunde in München e. V., AG Höhle und Karst Lippe). Gemäß der aktuellen Corona-Lage waren die meisten Teilnehmenden geimpft bzw. es wurden aktuelle Tests durchgeführt. Die benötigten Container wurden samt Entsorgung seitens der Abfallbehörde des Landkreises Göttingen kostenlos zur Verfügung gestellt. Zudem gab es dankenswerter Weise noch eine Getränkespende des zuständigen Forstamts Riefensbeek der Niedersächsischen Landesforsten.

Ziel der Aktionen war, die am 1.5.2021 auf dem Hochplateau des Ibergs unweit des Albertturms entdeckte und erkundete neue Höhle, auf die uns der Göttinger Kreisarchäologe Dr. Stefan Flindt aufmerksam gemacht hatte. Diese ca. 7 m tiefe Höhle befindet sich in einer Pinge, die offensichtlich als wilde Müllkippe genutzt wurde. Dieser vorwiegend einem Gastronomie-Betrieb zuzuordnende Müll stammt bislang, den Haltbarkeitsdaten der Verpackungen und einer TÜV-Plakette zu entnehmen, aus den 1970er Jahren. Der Müll wurde mit Eimern aus der Pinge entfernt und hernach mit Schubkarren zu den ca. 25 m entfernten Containern gefahren. Bei diesen beiden Grabungsaktionen konnten gesamt bislang etwas über 30 m³ Müll entsorgt werden, was – sehr vorsichtig geschätzt – mindestens einem Gewicht von 40 Tonnen entsprechen dürfte. Entsorgt wurde Humus durchsetzt mit Kunststoffverpackungen, Blechdosen, Glas, Kunststoffkanistern, Elektroschrott, Batterien, Gastronomie-Geschirr, zwei Kinderwagen, einem Tretauto, Fahrradteilen, einer Stahl-Brandschutztür, einem Urinal, Bauschutt, Autoreifen, einem Feuerlöscher, einer Handbetrieb-Waschmaschine etc. Insgesamt wurden hierzu über 250 Arbeitsstunden aufgewendet. Mindestens eine weitere Aktion ist hier noch in Planung, da das Ende des Mülls noch nicht erreicht ist. Mindestens 10 m³ sind noch zu erwarten.

Ansprechpartner: Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e. V., Jörg Strahlendorf, strahlendorf@web.de

Stahlseile im Isarwinkel

Die Forschungsgruppe Isarwinkel des Vereins für Höhlenkunde in München e. V. (VHM) hat am 4. September 2021 die Alpelwandhöhlen, südöstlich von Lenggries aufgesucht. Dabei entdeckten die 8 Höhlenforscher jede Menge Stahlkabel, die wohl von einer Seilbahn zur Holzbringung stammen. Wenn solche Seile rissen, verblieben die Reste leider oftmals im Gelände. Insgesamt um die 80 Meter
wurden in Absprache mit der Gemeinde Lenggries zum Wertstoffhof gebracht. Zusätzlich war in den Höhlen allerlei Müll zu finden: Batterien, Kerzen, Teile einer Taschenlampe, und andere nicht mehr eindeutig identifizierbare Objekte. Dank gilt der Verwaltung der Gemeinde Lenggries für die Erteilung einer Fahrgenehmigung und für die Erlaubnis, die Kabel im Wertstoffhof der Gemeinde außerhalb der Öffnungszeiten zu entsorgen.

Ansprechpartner: Verein für Höhlenkunde München e.V., Oliver Landolt, olandolt@yahoo.com

Kleine Stollen – große Wirkung im Landkreis Böblingen

Bereits im letzten Jahr wurde am 17.09. vom Kahlensteiner Höhlenverein e. V. und Mitarbeitern der Gemeinde Schönaich zwei Luftschutzstollen: der Obere und Untere Bühläckerstollen gereinigt. Seit der Wiederentdeckung der beiden Stollen 2008 hatte sich einiges an Müll angesammelt. Innerhalb einer Stunde kam ein halber Müllsack zusammen. Für die kurzen Stollen eine durchaus ordentliche Menge vornehmlich durch die Gittertüren eingeworfener Unrat wie Altglas und Altpapier, aber auch gebrauchte Hundekotbeutel. Die größte Bedrohung für den unterirdischen Lebensraum waren dabei sicherlich die Böller, welche in der Sylvesternacht 2016/17 durch die Gittertüren in das Fledermausquartier geworfen wurden. Nun wurden die spaltenarmen Stollen mit Hohlblocksteinen als Hängequartiere ausgestattet. Zum Abschluss dieser Arbeiten wurde auch der Müll entfernt werden. Dank gilt der Gemeinde Schönaich für die Hilfe und die Entsorgung des Unrates.

Ansprechpartner: Kahlensteiner Höhlenverein e. V., Hannes Köble, hoehlenschutz@lhk-bw.de

Liebe Höhlenfreunde,

diesmal erfreulich viele Veranstaltungshinweise im VdHK Newsletter vom August 2021. Vor allem auf das "größte Event der Höhlenforschung weltweit" den Festakt zum internationalen Jahr von Höhlen und Karst im UNESCO Hauptquartier in Paris möchte ich Euch hinweisen. Aber auch im Lande gibt es mit der Speläo Südwest und Biospeläo Seminaren viel zu bieten.
Für alle die es noch nicht gelesen haben noch ein kurzer Hinweis auf den Salamanderhautpilz und wie angekündigt zur Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz und dessen Kinderhomepage Naturdetektive.
Kommt gut durch den Sommer,
Grüßle
Bärbel

VdHK Newsletter August 2021:
Themen:

  • internationales Jahr für Höhlen und Karst - UNESCO Festveranstaltung in Paris so könnt Ihr dabei sein
  • Speläo Südwest
  • Biospeläologie Kurse im Saarland und Luxemburg
  • Aktion Saubere Unterwelt
  • BfN Kinder Seite Naturdetektive: Thema Höhlen im September
  • Feuersalamander Hautpilz breitet sich aus - Ausrüstung reinigen
  • Solifond: Mitgliederlisten

internationales Jahr für Höhlen und Karst - UNESCO Festveranstaltung in Paris
Am 13.9. von 10:00 bis 13:00 Uhr wird es in Paris im UNESCO Hauptquartier unter der Schirmherrschaft der UNESCO Generalsekretärin einen Festakt zum internationalen Jahr von Höhlen und Karst geben. Auf dem Programm stehen Vorträge von UIS Präsident George Veni und UIS Vorstandsmitglied Nadja Zupan Hajna, eine Podiumsdiskussion mit John Gunn, dem Vorsitzenden der IUCN Arbeitsgruppe Höhlen und Karst, Clayton Lino vom Höhlen Netzwerk im Programm Mensch und Biosphäre sowie Paul Griffiths der für Kanada in der internationalen Standardisierungsarbeitsgruppe Karst arbeitet. Die Veranstaltung wird im UIS youtube Kanal gestreamt.
https://www.youtube.com/channel/UCzSiErLj5x6viNbvAdehDvA

Speläo Südwest
vom 10.-12.9. findet bei der Charlottenhöhle in Giengen-Hürben die Speläo Südwest statt, Freitag und Samstag sind die Abendveranstaltungen Open Air geplant.
https://www.hoehlenerlebniswelt.de/images/PDF-JPG/Veranstaltungen/Spelaeo-Suedwest/Allgemeine_Infos.pdf


Biospeläologie Kurse im Saarland und in Luxemburg
Dieter Weber bietet vom 17-18.9. einen Grundkurs Höhlentiere an. Veranstalter ist die Saarländische Akademie für Artenkenntnis, Tagungsort ist Schiffweiler.
https://foertax.de/event/grundkurs-hoehlenfauna
Alex Weigand läd zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Luxemburg, dem VdHK und dem Luxemburgischen Höhlenforscherverband vom 1.-3.10. zum Workshop Bioseläologisches Monitoring ein. Tagungsort ist die Jugendherberge in 6315 Beaufort, Luxemburg.
https://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/veranstaltung/2021/Hoehlenworkshop_Luxemburg_Flyer.pdf

Vorschau: Im nächsten Jahr ist in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz eine Tagung zu Höhlentieren in Deutschland auf der Insel Vilm geplant. Die Tagung richtet sich an Fortgeschrittene, Teilnehmer müssen dazu bereits an mindestens einem biospeläologischen Seminar teilgenommen haben.

Weitere Termine findet Ihr wie gewohnt auf vdhk.de

Aktion Saubere Unterwelt
Es sind bereits einige Projekte gemeldet worden, herzlichen Dank dafür. Meldungen zu Säuberungsaktionen in Höhlen und im Karst können unter
saubereunterwelt​[at]vdhk.de noch bis zum 13.09.2021 gemeldet werden.

BfN Kinder Seite Naturdetektive: Thema Höhlen im September
Wie angekündigt wird das Bundesamt für Naturschutz auf seiner Kinderseite Naturdetektive.bfn.de Höhlen als Monatsthema aufnehmen.
Ab 6.9. wird es kindgerechte Infos und ein Gewinnspiel zum Thema geben.
https://naturdetektive.bfn.de/

Feuersalamander Hautpilz breitet sich aus - Ausrüstung reinigen
Seit 2013 breitet sich ein Hautpilz in Mitteleuropa aus, der Feuersalamander auch in Deutschland bedroht. Um diesen Pilz nicht zu verschleppen ist die Reinigung der Ausrüstung nötig. Weitere Infos in einem Artikel von Stefan Meyer der bereits in den Mitteilungen 4/2020 erschienen ist.
https://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/publikationen/mitteilungen/Mitteilungen-2020-4.pdf

Solifond Mitgliederlisten
Der stellvertretende Schatzmeister des VdHK Manfred Wendel bittet nochmal ihm Vereinslisten aktualisiert zuzusenden damit der VdHK bezüglich Solifond auf dem Laufenden ist.
stellv.schatzmeister​[at]vdhk.de

17.09. 15:00 - 18.09.2021 18:00 Kostenlos

der Kurs der Saarländischen Akademie für Artenkenntnis steht online zur Anmeldung bereit. Der Höhlenbiologe Dieter Weber wird einen Grundkurs in seinem Spezialgebiet, der Höhlenfauna geben.
Weitere Informationen sind auf unserer Webseite zu finden:
https://foertax.de/event/grundkurs-hoehlenfauna

In fußläufige Entfernung gibt es einen Wohnmobil-Platz.

 

Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher
Die Mansfelder Schlottten
Karst und Höhle 2018 - 2021
464 Seiten
München 2021

Preis: 29,- €, VdHK Mitglieder 25,- €

In der Geschichte der Höhlen- und Karstforschung in Deutschland gibt es wohl kaum ein weiteres Beispiel dafür, dass ein ganz bestimmter Typ von Höhlen, wie hier die Mansfelder Schlotten, über rund 500 Jahre der breiten Öffentlichkeit beinahe gänzlich verborgen geblieben ist.

Seit dem 16. Jh. finden sich zunächst nur in Bergakten, später dann aber auch in Grubenrissen zahlreiche Hinweise, die bis heute noch nicht vollständig ausgewertet worden sind. Dann veröffentlichte Johann Carl Freiesleben (1774 - 1846) eine berühmte Arbeit, die nicht nur die Schlotten und Erdfälle im Mansfeldischen beschreibt, sondern auch als eine der ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Gipskarst überhaupt anzusehen ist. Das Thema blieb dadurch für einige Jahrzehnte in der Literatur präsent.

Zuerst in den 1890er Jahren ereigneten sich dann im Bergbau mehrere katastrophale Wassereinbrüche, die auch mit erheblichen Folgen auch für die örtliche Bevölkerung verbunden waren. Die Gebäudeschäden durch Untergrundsenkung haben u.a. in Eisleben dazu geführt, dass ganze Quartiere mit Wohnbebauung abgerissen werden mussten, es gab in den anliegenden Kommunen handfeste Probleme der Trinkwasserversorgung und nicht zuletzt wird das Gebiet des ehemaligen Salzigen Sees heute noch als eine „Ewigkeitslast“ des Bergbaus trocken gehalten. Die bergbauliche Literatur dazu ist sehr umfänglich und die einschlägigen Akten in den Staatsarchiven sind längst noch nicht alle ausgewertet worden. Immerhin war seitdem erkannt worden, dass sich der Bergbau auf Kupferschiefer mit geogenen Bedingungen auseinandersetzen muss, die heute als „Karst“ bezeichnet werden. Die Schlotten selbst standen dabei eher am Rande des Interesses der Bergleute und Geologen. Erst Friedrich Stolberg und Walter Biese haben sich dann im 20. Jh. wieder damit befasst und höhlenkundliche Arbeiten vorgelegt.

Um 1975 häuften sich im Zusammenhang mit der Stilllegung und Flutung großer Teile des Grubenreviers in der Mansfelder Mulde die Untergrundsenkungen und es traten mehrere Großerdfälle auf. Das gab die Veranlassung dazu, Studenten der Bergakademie Freiberg und ehrenamtlich tätige Höhlenforscher in die Forschung zu den Ursachen einzubeziehen. Nachfolgend sind die Forschungen in den Wimmelburger Schlotten damals abgebrochen und nicht umfänglich publiziert worden. Das holt der vorliegende Band nach. Es zeigt sich, dass solche Forschungslücken nicht allein mit den klassischen Arbeitsmethoden der Speläologie zu beseitigen sind. Es bedarf dazu vielmehr einer querschnittsorientierten Forschung, die sich auf die Auswertung von historischen Quellen stützt (u.a. von Schriftgut und Grubenrissen). Dafür bietet dieser Band eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen.

 

Erich war schlichtweg eine Konstante in der deutschen Höhlenforschung: immer da und immer engagiert. Vorallem für Rheinland Pfalz nicht wegzudenken. Er war Gründungsmitglied der Höhlenforschergruppe Karlsruhe und seit 1971 deren Vorsitzender. Das ist ein halbes Jahrhundert!
Beim Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Rheinland Pfalz e.V. hat er die Gründung mit angeschoben und bis zuletzt die Vorstandsarbeit übernommen. Zudem war er lange Jahre Sprecher der Katasterführer, bestimmt nicht der einfachste Job im VdHK. Und alles hat er mit Herzblut geleitet. Erich wir verneigen uns vor Deiner Lebensleistung, Du wirst uns sehr fehlen!

Die Trauerfeier für Erich Knust findet am Mittwoch, 14. Juli 2021 um 14 Uhr auf dem Friedhof in Karlsruhe-Rüppurr satt, Lange Str. 28, 76199 Karlsruhe.
Die Größe der Aussegnungshalle ist begrenzt und die Plätze dort sind aufgrund der Pandemiebestimmungen auf 26 Personen in der Halle beschränkt. Diese Sitzplätze sollen vor allem und zuerst für die Familienangehörigen sein.
Weitere Trauergäste können vor der Aussegnungshalle an der Trauerfeier teilnehmen. Dabei sind die bekannten Hygienevorschriften zu beachten (Abstand, Maske etc.)

Ab sofort können alle VdHK-Mitglieder sich auf unserer Internetseite unter den Punkt "Newsletter" anmelden.

Durch den Newsletter, möchten wir der Vorstand, unsere Mitglieder über geplante Veranstaltungen, Termine, Änderungen, Neuigkeiten usw. informieren. Bitte teilt auch Ihr uns relevante Informationen, Termine usw. mit, wenn diese über den Newsletter verteilt werden sollen. Die gemeldeten Informationen werden parallel dazu auf der Internetseite des Verband unter "Nachrichten" oder "Termine"veröffentlicht.

In den Verteiler werden nur Mitglieder aufgenommen, jede Anmeldung wird mit der Mitgliederliste abgeglichen, bei einen Austritt wird die Adresse aus den Verteiler genommen. Die erfassten Daten werden selbstverständlich vertraulich und nach der gültigen Datschutzgrundverordnung behandelt.

FILMWELT Verleihagentur bringt den Film über Höhlenforschung in Deutschlands mit Abstand tiefster und längster Schachthöhle, die RIESENDING-Höhle im Untersberg bei Berchtesgaden diesen Sommer in vielen ausgewählten Kinos und Open-Air-Spielstätten zur Aufführung.

Die Kinotermine werden hier: https://www.facebook.com/FilmweltVerleihagentur fortlaufend aktualisieren.

Die seinerzeit von Benno Wolf verfassten und zum größten Teil kaum noch greifbaren "Mitteilungen des Rheinisch-Westfälischen Höhlenforschungsvereins" von 1910 - 1914 wurden rekonstruiert und neu aufgelegt. Das Buch ist jetzt in der Reihe "Abhandlungen" vom VdHK herausgegeben worden.

Mitteilungen des Rheinisch-Westfälischen Höhlenvereins in Elberfeld 1910-1914
Herausgeber der Erstausgabe: Dr. Benno Wolf
Rekonstruiert und bearbeitet von Detlef Wegener

Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde
Heft 39
Herausgeber: Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.

128 Seiten
Preis: 12,- € (Mitgliederpreis 10,- €)
Bezugsquelle: https://akkh.de/buchshop/

 

Als im Dezember 1909 der Rheinisch-Westfälische Höhlenforschungsverein in Elberfeld (heute ein Stadtteil Wuppertals) unter der Leitung von Dr. Benno Wolf gegründet wurde, war es der erste Verein dieser Art von Bedeutung in Westdeutschland und einer der ersten in Deutschland überhaupt.

Von 1910 bis 1914 erschienen sechs Hefte der "Mitteilungen des Rheinisch-Westfälischen Höhlenforschungsvereins". Diese waren über Jahrzehnte eine wichtige, wenn nicht oft sogar die einzige Informationsquelle zu Höhlen in Nordrhein-Westfalen für die dort tätigen Höhlenforscher.

Leider sind diese Hefte zum größten Teil kaum noch zugänglich und z.T. verschollen. Um die historisch wertvollen Dokumente nicht gänzlich verloren gehen zu lassen, hat sich der Wuppertaler Höhlenforscher Detlef Wegener der Mühe unterzogen, sie für die Nachwelt zu erhalten. Aus Kopien von Kopien der "Mitteilungen" und aus Kopien von Abschriften rekonstruierte er gründlich und detailgetreu die Arbeiten von Dr. Benno Wolf, die ein erstes Höhlenkataster für Nordrhein-Westfalen darstellen.

 

 

Liebe Höfos!

Wir und noch viel mehr der Harzer Gipskarst braucht eure Unterstützung! Werdet jetzt coronakonform aktiv und unterzeichnet den unten verlinkten Appell an Ministerpräsident Weil.

Ebenso sind wir euch dankbar, wenn ihr diese Online-Aktion unter euren Aktiven verbreitet und zum Mitmachen einladet!

Aktuell sind auch Posts für Instagram sowie ein kleines Video in Planung! Ebenso können wir euch mit weiteren Bildern versorgen.
https://www.bund-niedersachsen.de/mitmachen/harzer-gipskarst-retten/

Am Rande des Harzes liegt das bedeutendste Gipskarstgebiet Europas. Die Gipskarstlandschaft Südharz erstreckt sich über Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen ist sie ein wichtiges Refugium vieler bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Orchideenreiche Wälder und feuchte Schluchten wechseln sich mit Kleingewässern und Mooren, seltenen Felsfluren, Trockenrasen, Streuobstwiesen und Höhlenbiotopen ab. Ein Kleinod des Naturschutzes – vor Zehntausenden von Jahren entstanden und einzigartig.

Doch diese Naturlandschaft ist durch den Abbau von Naturgips bedroht!
Schon heute sind viele ihrer Lebensräume unwiederbringlich zerstört. Mit rund 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr wird mittlerweile die Hälfte des Naturgipsaufkommens Deutschlands im Südharz gewonnen. Jetzt beabsichtigt Niedersachsen, weitere Gebiete für den Gipsabbau auszuweisen. So sieht es das Landesraumordnungsprogramm vor, das gerade überarbeitet wird. Die Abbauflächen sollen bis an die Grenzen von besonders geschützten Gebieten wie beispielsweise das Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft bei Ührde“ erweitert werden. Damit kündigt die Landesregierung den „Gipsfrieden“ auf. Dieser war bereits ein schmerzlicher Kompromiss, dem der BUND seinerzeit nur zugestimmt hat, wenn damit zukünftig keine weiteren Gebiete der Gipsindustrie zum Opfer fallen. Doch genau das soll nun geschehen!

Den Raubbau jetzt stoppen!
Wir wollen diese Zerstörung stoppen, damit eine außerordentliche Naturlandschaft nicht für immer verschwindet. Vor allem, weil es bereits zahlreiche Alternativen für den Einsatz von Naturgips gibt. Ein weiterer Abbau von Naturgips ist schlicht unnötig!

Wir fordern mit unserem Appell die Landesregierung auf, ihre aktuellen Pläne zum Gipsabbau in Niedersachsen zurückzuziehen und endlich Verantwortung für den Schutz der Gipskarstlandschaft im Südharz zu übernehmen.
Das Land Niedersachsen muss jetzt handeln:

  • Die aktuellen Planungen im Landesraumordnungsprogramm zur Erweiterung der Vorranggebiete für den Gipsabbau müssen sofort gestoppt werden.
  • Das Land muss von der Gipsindustrie Alternativen zum Naturgipsabbau fordern, diese fördern und auch in Niedersachsen endlich Strukturen zum Gipsrecycling und -ersatz aufbauen. Nur so kann in der Rohstoffindustrie ein Strukturwandel eingeleitet werden.
  • Niedersachsen muss sich für die Einrichtung eines länderübergreifenden Biosphärenreservats im Südharz einsetzen, um dieses einzigartige Naturerbe zu sichern und das Potenzial für eine touristische und naturverträgliche Entwicklung zu bewahren.

Helft jetzt, die noch verbliebenen Teile dieser einzigartigen Naturlandschaft vor dem Raubbau zu retten! Sendet eine E-Mail an Ministerpräsident Stephan Weil und verbreitet diese Möglichkeit in euren Gruppen!
https://www.bund-niedersachsen.de/mitmachen/harzer-gipskarst-retten/

Friedhart Knolle, Regionalverband Nord des VdHK

Chiroptera (Mammalia) der archäologischen Fundstelle der Lichtensteinhöhle im südwestlichen Harzvorland - Diversität und Paläoökologie

Autorin: Hildegard Rupp

Abhandlungen zur Karst- und Höhlenkunde
Band 38
Herausgeber: Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher, München 2020

Preis 20,- €.
146 Seiten

Bezugsquelle:

ePaper (PDF)

Die Dissertation von Hildegard Rupp, verfasst an der TU Braunschweig, widmet sich den subfossilen Fledermausknochen aus den archäologischen Schichten der Lichtensteinhöhle. Zuvor hatte diese Höhle bei Osterode am Harz durch ihre archäologischen Funde aus der späten Bronzezeit überregionale Bekanntheit erlangt. In Grablegungen der Kulturstufen des Hallstatt B1 bis Hallstatt B2/3 konnte mittels DNA-Studien die Verwandtschaft der Bestatteten über mindestens fünf Generationen hinweg festgestellt werden. Kurioserweise konnte zudem über DNA-Massentests der alteingesessenen Familien umliegender Orte ein verwandtschaftlicher Bezug zu den rund 3.000 Jahre zuvor in der Höhle bestatteten Personen nachgewiesen werden. Der Ablagerungszeitraum der Schichten umfasst einen Zeitraum von über 100 Jahren, in denen der Mensch bereits einen starken Einfluss auf seine Umwelt genommen hat.

Die aktuelle Arbeit widmet sich im Kern der Diversität der Fledermausfauna und der Rekonstruktion der Umwelt im Umfeld der Höhle basierend auf deren Artenzusammensetzung. Da alle Arten, die hier für die späte Bronzezeit nachgewiesen werden konnten, auch heute noch in der Höhle und im Umland vorkommen beziehungsweise erst im späten 20. Jh. ausgestorben sind, ergeben sich hier konkrete Ansätze für moderne Artenschutzkonzepte. Anhand von 187 Schädeln, 410 Unterkiefern und 696 Oberarmknochen konnten folgende 12 Arten nachgewiesen werden: Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Mausohr (Myotis myotis), Bechsteinfledermaus (M. bechsteinii), Teichfledermaus (M. dasycneme), Wasserfledermaus (M. daubentonii), Fransenfledermaus (M. nattereri), Brandtfledermaus (M. brandtii), Nymphenfledermaus (M. alcathoe), Bartfledermaus (M. mystacinus), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus). Zusätzlich wurde die Bestimmung der kryptischen Arten Brandt-, Nymphen- und Bartfledermaus durch genetische Untersuchungen verifiziert. Die Unterscheidung der Arten erfolgt ansonsten über morphometrische Merkmale und liefert einen umfangreichen Datensatz, der als Referenz für künftige Arbeiten von Wert sein wird. Interessanterweise konnte so das Vorkommen der Nymphenfledermaus in der späten Bronzezeit klar belegt werden. Während sie in der heutigen Vergesellschaftung zu den seltensten Vertretern zählt, war sie in der Vergangenheit offensichtlich wesentlich häufiger.

Da hierzulande heute praktisch alle Fledermausarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, gilt dieser Bedrohungsstatus zwangsläufig auch für die kryptischen Arten, die erst seit kurzem bekannt und nachgewiesen sind. Zugleich ist sehr wenig über ihre ökologischen Ansprüche bekannt, so dass unklar ist, welche Habitate bei der Renaturierung und Waldumbaumaßnahmen für diese Arten förderlich wären. Hier schafft die Arbeit einen interessanten Brückenschlag zu modernen Artenschutzkonzepten und gibt damit eine klare Empfehlung, die beispielsweise im Harz bei Waldumbaumaßnahmen mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel konkret umsetzbar ist.

Matthias López Correa, GZN Universität Erlangen-Nürnberg & CNR-ISMAR, Bologna