News

Liebe Höhlenfreunde,

die Höhlenforschung war immer und wird immer von gegenseitigem Respekt und grenzüberschreitender Zusammenarbeit ohne Vorbehalte geprägt sein. Krieg ist niemals eine Lösung.
Inwzischen erreichen mehr und mehr ukrainische Flüchtlinge Deutschland. Der VdHK Vorstand versucht mit ukrainischen Höhlenforschern in Kontakt zu kommen und bemüht sich um Informationen, ob unsere Hilfe z.B. für Geflüchtete in Deutschland benötigt wird. Wir halten Euch diesbezüglich auch über vdhk.de auf dem Laufenden.

Nun zu erfreulicheren Nachrichten:

Die VdHK online Vortragsreihe ist ein voller Erfolg. Zwischen 500 und 600 Aufrufe haben die Vorträge dort bereits erreicht. So kanns weitergehen - wir freuen uns auf die Präsentation der Mannsfelder Schlotten.
Zusätzlich hat der VdHK einen online Termin eingeplant zur ersten Hilfe in Höhlen - rechtzeitig vor Beginn der Forschungssaison.
Ende Juli wird der VdHK beim Internationalen Kongress der Speläologie in Frankreich präsent sein, aber zuerst steht unsere lang ersehnte Jahrestagung in Juni an, hoffe Euch alle dort zu sehen, vorab zum Schmökern gibts ein neues Buch zur Blessberghöhle.

Mit herzlichem Glück tief
Eure
Bärbel

VdHK Newsletter März 2022:
Themen:

  • Vortragsreihe 08.03. und 15.03.2022
  • VdHK Jahrestagung
  • VdHK beim Internationalen Kongress der Speläologie in Frankreich
  • neues Buch zur Blessberghöhle erscheinen


VdHK online Vortragsreihe
Super, dass unser online-Angebot bei Euch so gut ankommt. Deshalb haben wir, wie oben angekündigt, noch einen Vortrag für Euch eingeplant. Los gehts aber wie geplant

am 8.3.2022 20:00 Uhr Die Mansfelder Schlotten - einzigartige Anhydrithöhlen im Südharz; Höhlenforschung im Spannungsfeld von Naturschutz, Tourismus und Bergbauverwahrung
von Sven Bauer, Michael K. Brust & Andreas Elste
Höhlenforschergruppe Sondershausen im Thüringer Höhlenverein

zusätzlich und auf besonderen Wunsch
15.3.2022 20:00 Uhr Erste Hilfe in Höhlen
Grundlagen der Ersten Hilfe am Unfallort werden vorausgesetzt
von Dr. Michael Petermayer
Höhlenrettungsverbund Deutschland HRVD

Ihr könnt live dabei sein und im YouTube Eure Fragen schriftlich stellen, oder Euch den Vortrag später ansehen.
https://www.youtube.com/channel/UC3BQXUZaKh8VRw_ExqRwztA


VdHK Jahrestagung 2022

Der Thüringer Höhlenverein e.V. lädt recht herzlich zur 60. Jahrestagung des VdHK vom 16. - 19. Juni 2022 (Fronleichnam) nach Truckenthal in Südthüringen ein.

Nachdem die vergangenen zwei Tagungen durch die Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, sind wir voller Vorfreude und Zuversicht, diese Tagung durchführen zu können. Das Tagungsgelände im Ferienpark Thüringer Wald ist groß genug, so dass auch alle coronabedingten Mindestabstände eingehalten werden können.

Zahlreiche Exkursionsziele in der unmittelbaren und weiteren Umgebung warten darauf, entdeckt zu werden. Exemplarisch: Rauensteiner Höhle, Bleßberghöhle, Allendorfer Tropfsteinhöhle, Zinselhöhle, geologische und naturkundliche Wanderungen in die Umgebung. Für den gesamten Tagungszeitraum werden Speisen und Getränke vor Ort angeboten; Frühstück, Mittag und Abendbrot jeweils auf Vorbestellung per Essenmarke.

Die Anmeldung erfolgt über ein online-Portal, welches ab Anfang März über die Website des VdHK freigegeben wird. Im Tagungspreis wird die Teilnahme an den Vorträgen und Exkursionen sowie die Übernachtung in einfachen Holzhütten, im Auto / Camper / Wohnmobil oder Zelt auf dem Gelände eingeschlossen sein. Ausnahmen gelten für zwei kostenpflichtige Exkursionen, die besonders gekennzeichnet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, auf dem Gelände in Apartment-Zimmern auf 2-3-Sterne-Standard gegen Aufpreis zu übernachten.

Die Veranstaltung wird flankiert vom Symposium „Wissenschaft untertage – Wissenschaft und Höhlenforschung im Dialog“ am Mittwoch, 15.06.2022 auf dem Tagungsgelände.
Vorträge zur Tagung und zum Symposium können schön jetzt bei Sven Bauer geocrax​[at]web.de eingereicht werden.


VdHK beim Internationalen Kongress der Speläologie ICS in Frankreich

Vom 24.-31.Juli trifft sich die Höhlenforschung der Welt in Savoie Mont-Blanc. Ein umfangreiches Programm mit über 150 Vorträgen und vielen Exkursionen wurde vorbereitet.
https://uis2021.speleos.fr
Der VdHK wird zusammen mit dem Speläo Club Berlin einen Stand betreuen. In Planung sind neue Rollups, sowie Flyer und Literatur zu präsentieren. Es wäre super Ihr könntet uns am Stand unterstützen. Wenn ihr plant dort zu sein, meldet Euch bitte bei Bärbel Vogel vorsitz​[at]vdhk.de


Neuerscheinung Nächster Halt Blessberghöhle

Die Höhle wurde 2008 beim Bau eines ICE-Tunnels im Landkreis Sonneberg in Südthüringen entdeckt. Sie störte die Bauarbeiten und sollte rasch mit Beton verfüllt werden. Schnell wurde jedoch klar, dass es sich um eine der spektakulärsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands handelt.

Das Buch wurde von Forschern des Thüringer Höhlenvereins geschrieben und umfasst 128 Seiten und über 120 Abbildungen. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise in unterirdische Welten, erzählt die Geschichte der Entdeckung und Erforschung der Höhle und stellt erste Ergebnisse vor.

Das Buch kann sowohl über den Buchhandel als auch über
http://thueringer-hoehlenverein.de/media/
zum Preis von 29,95 EUR bezogen werden.
ISBN: 978-3-00-070528-1

Die Höhlenforschung ist von gegenseitigem Respekt und grenzüberschreitender Zusammenarbeit ohne Vorbehalte geprägt. Krieg ist niemals eine Lösung.

In diesem Sinne veröffentlicht der VdHK ein Statement des International Science Council, dem die Internationale Speläologische Union UIS angehört.

Liebe Höhlenfreunde,

hoffe Ihr seid alle gut ins Neue Jahr gestartet. Nachdem der VdHK Vortrag vom Januar nicht ganz störungsfrei über die Bühne ging, gibts für Februar Änderungen. Beiträge für das nächste VdHK Symposium werden ebenso gesucht, wie Unterstützung für die Vorstandsarbeit.
Kommt gut durch die Winterzeit
und bleibt gesund und munter!
Mit herzlichem Glück tief
Eure
Bärbel


VdHK Newsletter Februar 2022:
Themen:

  • Vortragsreihe 2Di20 am 8.2.2022
  • VdHK sucht
  • Gestein des Jahres 2022
  • Symposium
  • update Liste der verschwundenen Höhlen

Vortragsreihe Herbstlabyrinth am 8.2.2022
Am 08.02.2022 um 20:00 Uhr gibts das nächste Highlight der neue VdHK Vortragsreihe mit
Das Herbstlabyrinth-Adventhöhlensystem in Hessen – ein Beispiel für erfolgreichen Höhlenschutz Ingo Dorsten - Speläologische Arbeitsgemeinschaft Hessen e.V.
Da es beim Januar Vortrag technische Probleme gab, wird der Vortrag
Vorstellung zur VdHK Jahrestagung 2022 Jens Leonhardt - Thüringer Höhlenverein e. V.
diesmal nachgeholt.
Die Zoom Einwahl werden wir künftig nicht mehr anbieten, nachdem der Vortrag von Stefan Zaenker von Unbekannten gestört wurde. Aber ihr könnt trotzdem live dabei sein und im YouTube Eure Fragen schriftlich stellen, oder Euch den Vortrag später ansehen.
https://www.youtube.com/channel/UC3BQXUZaKh8VRw_ExqRwztA


VdHK sucht
Der VdHK sucht Dich? Nachdem schon 2 Jahrestagungen verschoben werden mußten, gab es lange keine Wahlen mehr. Posten im Vorstand und bei den Referenten sind oder werden vakant. Bei uns gehts leger und freundschaftlich zu. Davon könntet Ihr Euch im Vorfeld überzeugen, dann wir möchten mögliche Interessenten schon jetzt zu Vorstandssitzungen einladen. Dann könnt Ihr Euch über unsere Arbeit und ggf. auch Euer künftiges Betätigungsfeld informieren und schauen obs paßt.
Gesucht werden Referenten für Höhlentauchen und Höhlenklima
und im VdHK Vorstand wird der Schatzmeisterposten vakant.
Unser Leo Mährlein will nach 10 Jahren hervorragender (!) Arbeit sein Amt in neue Hände legen.

Gestein des Jahres
Gips und Anhydrid sind für 2022 zum Gestein des Jahres gekürt worden, der VdHK will das bald möglichst auch auf vdhk.de würdigen. Hier vorab der Link des Dachverbands der Geowissenschaften;
https://www.dvgeo.org/geo-natur/gestein-des-jahres

Symposium Wissenschaft unter Tage - Höhlenforschung im Dialog
Termin ist der Mittwoch 15.06.2022 direkt vor der VdHK Jahrestagung
in Truckenthal, Landkreis Sonneberg, Südthüringen
Aufgerufen zur Präsentation ihrer Arbeiten sind alle, die mit Forschungsprojekten an der Schnittstelle zwischen akademischer und „Freizeithöhlenforschung“ tätig sind. Es können Forschungsergebnisse abgeschlossener und laufender Projekte vorgetragen werden. Wichtig wäre es, die Kooperation der „Wissenschaftler“ mit den Höhlenvereinen des VdHK an Beispielen herauszustreichen und zu würdigen. Dabei sollen Probleme angesprochen und Tendenzen kritisch beleuchtet werden.
https://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/veranstaltung/2022/Flyer_2stZirkular_WiU.pdf

update zur Liste der verschwundenen Höhlen
Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, will der VdHK eine Liste der verschwundenen Höhlen unterstützen um auch nach außen darzustellen wieviel schon unwiederbringlich verloren ist. Die Idee stammt aus Hessen, so erging eine Anfrage an alle Katasterführer durch Gerhard Stein. Bereits jetzt wurden vom Kataster Norddeutschland und Thüringen alle Daten geliefert. 1000 Dank dafür!
Falls Ihr Fragen habt, gern an
Gerhard Stein <Kataster.Stein​[at]t-online.de>

Geologisches Erbe und Schutzgebiete – eine wegweisende Resolution der IUCN
NORBERT NORDMEYER: Koordinatenumrechnung für die Höhlensuche in Frankreich mit GPS-Geräten
R. STRAUB UND H. JANTSCHKE: Cueva Martin Infierno, Kuba – Vermessung des höchsten Tropfsteins der Erde


Liebe Höhlenfreunde,
zum Jahresende möchten wir Euch kurz über anstehende Veranstaltungen informieren,
mit herzlichem Glück tief
Eure
Bärbel

VdHK Newsletter zum Jahresende 2021:
Themen:

  • Vortragsreihe 2Di20
  • TV Highlights im Januar
  • Biospeläologie Workshop mit Dieter Weber im Januar

 

VdHK Vortragsreihe jeden 2.Dienstag im Monat

Der erste Vortrag am 14.12. zum Windloch von Stefan Voigt ist sehr gut angekommen und wurde auf Youtube bereits über 250 mal runtergeladen!
Ebenso großen Erfolg wünschen wir den nächsten Referenten am 11.1.2022, 20:00 Uhr
Jens Leonhardt wird zur VdHK Jahrestagung in Truckenthal einladen und
Stefan Zaenker wird die CaveLife App in einem Workshop vorstellen.
Infos auf vdhk.de und auf dem VdHK YouTube Kanal.
Schaut doch mal rein, es loht sich :)
https://www.youtube.com/channel/UC3BQXUZaKh8VRw_ExqRwztA


TV Highlights im Januar

Ihr habt sicherlich schon mitbekommen, daß die DVD zum neuen Film "Das Riesending - 20.000 Meter unter der Erde" bereits erhältlich ist.
Im Januar wird der Film nun auf Arte ausgestrahlt. Sendetermine sind
Samstag 22.01.2022 20:15 Uhr
Sonntag 30.01.2022 12:15 Uhr
Samstag 05.02.2022 00:35 Uhr

In der nächsten Folge der Samstagabendshow "Klein gegen Groß" werden auch Höhlen aus aller Welt Thema sein. Sendetermin ist
Samstag 08.01.2022 20:15
Soviel sei verraten - es treten zwei VdHK Mitglieder gegeneinander an.

Biospeläologie Workshop
Am 08.01.2022 14:00 - 18:30 Uhr findet ein Biospeläologie Workshop mit Dieter Weber zum Thema Tiere kennenlernen: Einführung in das Beobachten, Sammeln und Bestimmen, statt. Im Einführungs- und Grundlagenkurs lernt man, wie Tiere systematisch einteilt (Taxonomie), benannt (Nomenklatur) und identifiziert (Bestimmung) werden, als auch wie und wo man sie findet, wissenschaftlich korrekt sammelt, dokumentiert und katalogisiert. Der Kurs wird als virtuelle Veranstaltung aber interaktiv über ZOOM stattfinden.
Infos und Anmeldung: dieter.weber124​[at]gmx.de

A. WOLF, M. LÓPEZ CORREA, N. AL-FUDHAILI, H. RUPP, CH. MAYR UND K. PASDA: Das Greidaloch bei Murnau im nördlichen Estergebirge, Bayerische Alpen
RUDOLF G. A. FRICKE: Entdeckungen zur Radioaktivität in Höhlen und Bergwerken – eine Spurensuche im Harz und Umland

Bis 6.3.2022 können kleine und große Höhlenforschende in die Welt der Höhlen eintauchen, staunen, forschen und experimentieren! Entdeckt die faszinierende Welt der Höhlentiere,
Tropfsteine und Höhlenmalerei, z.B. in unserer kleinen begehbaren Höhle und an Mitmachstationen.
Informationen
Stefan Uhl, 10.11.2021

Hier der Link zu der englische Version  neuesten EuroSpeleo Newsletter der Fédération Spéléologique Européenne (FSE):

https://www.eurospeleo.eu/images/stories/docs/europeleo-news/Newsletter%20October%202021%20English.pdf

Der Newsletter enthält alle Informationen zur Teilnahme an der neuen EuroSpeleo Art Competition, bei der es Geld- und Sachpreise zu gewinnen gibt. Vielleicht finden sich (erfolgreiche) deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

PETER DANNER: Der erste Dachverband deutschsprachiger Höhlenforscher
H. JANTSCHKE UND R. STRAUB: Zum Auftreten von „Westerstetten-Strukturen“ in Höhlen der Schwäbischen Alb
A. RAMM, TH. KUNGL UND M. RÖMHOLD: Zum Vorkommen von Süßwasserpolypen im subterranen hydrologischen Einzugsgebiet der Flüsse Zorge und Sülze im Gipskarstgebiet des nördlichen Thüringer Beckens
RALF NIELBOCK: Milchzahn-Funde von Höhlenbären (Ursus spelaeus) in der Einhornhöhle (Harz)

Der VdHK beglückwünscht das Forscherteam des Riesendings und Regisseur Freddie Röckenhaus zum Publikumspreis des Bergfilm Festival Tegernsee!
Aus den über 250 eingereichten Filmen wurden 80 Filme zum Wettbewerb eingeladen.

Infos Bergfilm Festival Tegernsee

Der Film "Das Riesending - 20.000 Meter unter der Erde" ist noch bundesweit in ausgewählten Kinos zu sehen.
Ab Dezember soll er als DVD erhältlich sein.

Infos zum Film:
Produzent: Freddie Röckenhaus, colourFIELD
Schnitt: Johannes Fritsche, colourFIELD
Kamera: Thomas Matthalm
Weitere Kameras: Katharina Bitzer, Robbie Shone, Jeff Wade, Marcus Preissner
Riesending-Team der ARGE Bad Cannstatt e.V. : Ulrich Meyer, Florian Schwarz, Johann Westhauser, Thomas Matthalm, Marcus Preissner, Wolfgang Zillig

Berlin. Ein Bündnis zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert die Bundesregierung auf, bis 2045 aus dem Naturgipsabbau auszusteigen und ab sofort keine Genehmigung neuer Abbauflächen zu erteilen. In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich die Verbände GRÜNE LIGA, Naturschutzbund (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Verband deutscher Karst- und Höhlenforscher (VdHK) und die Initiative Architects for Future (A4F) für den Erhalt seltener Naturlandschaften und ein grundsätzliches Umdenken im Baubereich aus. Die Hälfte des Naturgipses in Deutschland wird im Südharz abgebaut. Dies ist eines der artenreichsten Gebiete in Deutschland. Aktuell landet der Großteil der hergestellten Gipsprodukte als Abfall auf Deponien und wird nicht wiederverwendet.

Vierzig Prozent der deutschen CO2-Emissionen entstehen im Bausektor. Trotzdem wird an einem Bauboom mit hochpreisigem Neubau festgehalten, bei dem sich die Wohnfläche pro Kopf weiter erhöht. Nachhaltiges ressourcensparendes Bauen und die Förderung sozial-gerechten Wohnraums müssen zukünftig die Baupolitik bestimmen, damit sich der Rohstoffbedarf insgesamt auf Mengen reduziert, die in der Kreislaufwirtschaft umsetzbar sind, heißt es im gemeinsamen Positionspapier.

Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Gips ist ein endlicher Rohstoff, den wir nicht wahllos aus der Natur entnehmen können. Auch in der Gipsindustrie braucht es eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, denn Gips lässt sich vergleichsweise einfach recyceln. Alternative Baustoffe wie Lehm oder Holz können vielerorts Gips ersetzen. Die neue Bundesregierung muss ressourcenschonendes Bauen endlich voranbringen.“

Farina Hoffmann, Leiterin des Gipsprojektes bei der GRÜNEN LIGA: „Im Südharz sollen wertvolle Landschaften weggebaggert werden um die Profite der Gipsunternehmen zu steigern. Das ist genau das Gegenteil von einer klimaschonenden Bauwende mit insgesamt weniger Ressourcen und einheimischen Rohstoffen.“

Ralf Schulte, Leiter Fachbereich Naturschutzpolitik, NABU Bundesverband: „Die Gipskarstlandschaft im Südharz ist weltweit  einmalig und durch die Bewaldung sogar einzigartig. Unser oberstes Ziel muss es sein, diesen Biodiversitäts-Hotspot zu erhalten. Der Wegfall von REA-Gips darf kein Freibrief für die Zerstörung von seltenen oder gar einzigartigen Lebensräumen sein. Ein Umdenken hin zu sinkendem Rohstoffbedarf sowie Investitionen in die Recycling-Infrastruktur im Bauwesen muss endlich stattfinden.“

Bärbel Vogel, Vorsitzende des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.: „Einmal abgebaut, ist Gipskarst nicht renaturierbar, Höhlen auch nicht.  Was in Jahrmillionen entstanden ist, wird geopfert und damit ober- und unterirdische Schätze. So wird geologisches, biologisches und archäologisches Erbe der Menschheit im Karst unwiederbringlich vernichtet. Wir dürfen uns diese Form der Ausbeutung nicht länger leisten.“
Weitere Informationen:
Verbändeposition zum Abbau von Naturgips in Deutschland: LINK
 

Mehr Informationen
Verbändeposition zum Abbau von Naturgips in Deutschland

Die GRÜNE LIGA veranstaltet am 8. Oktober 2021 ab 9.30 Uhr eine Online-Tagung zur Umweltverträglichkeit des Gipsabbaus.

Presse-Kontakte:
Anfragen zu Höhlen und Gipskarst
Bärbel Vogel
vorsitz​[at]vdhk.de
08361-269

Pressemeldung als PDF

Bilder zur Pressemeldung (zip)

VdHK Aktion „Saubere Unterwelt“

„Aus den Augen aus dem Sinn“ das könnte die Devise von Mitbürgern und Firmen sein, die Ihre Abfälle in Höhlen entsorgen. Damit schädigen sie nicht nur einen sensiblen Lebensraum, zerstören Naturjuwele sondern gefährden auch das Grundwasser.

Zum internationalen World Clean Up Day am 19.09.2021 will der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher VdHK e. V. auf diese Missstände aufmerksam machen und exemplarisch Projekte von Mitgliedsvereinen vorstellen, die sich in diesem Jahr mit außergewöhnlichen Aktionen um die Säuberung von Höhlen- und Karstflächen verdient gemacht haben.

„Müllkönigin“ in Wuppertal

Ein besonders krasses Beispiel bietet die Frettlöhrhöhle. Sie wurde, aus gegebenem Anlass vom örtlichen Höhlenverein „Arbeitskreis Kluterthöhle e. V.“, zur Müllkönigin Deutschlands gekürt. Mitten in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) liegt diese Höhle, die um 1900 in einem Steinbruch entdeckt worden war. Das Gebiet ist heute dicht bebaut.

Der damals überaus reiche Tropfsteinschmuck wurde leider schon in den ersten Jahren stark zerstört. Im Zweiten Weltkrieg erweiterte man das Objekt durch Sprengungen zum Luftschutzbunker. Nach 1945 diente die Höhle als Abstellort für Chemikalien und Öl die in 50 Liter Glasgallonen und Fässern gelagert wurden. Danach entsorgte eine Autowerkstatt, sowie ein Malerbetrieb ihren Abfall in den Höhlengängen. Schließlich benutzten die Anwohner bis in jüngste Zeit die Höhle als Mülldeponie.

Ab 1990 versuchte der gemeinnützige Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. die Betreuung der Höhle zu übernehmen. Erst nach einem Besitzerwechsel 2020 gelang es dem Verein nach monatelangen Verhandlungen die Betreuung im Juni 2021 zu übernehmen.

Dass das Objekt stark beschädigt und vermüllt war, war von Anfang an klar, auch das viel Arbeit wartete. Als dann aber am 14.08.2021 zum ersten Mal die Höhle befahren wurde, verschlug es allen die Sprache. Schätzungsweise 100 Kubikmeter Hausmüll, Chemikalien, Öle, Bauschutt und Schrott warten auf ihren Abtransport und die anschließende Entsorgung.

Insgesamt eine große Herausforderung, dazu kommt noch die Säuberung der Wände, die Renaturierung der Bodenflächen (soweit möglich) und der Einbau eines Verschlusses. Am ersten Tag des Projekts wurden von fünf Mitgliedern drei LKWs der Voigt GmbH mit Schrott, Bauschutt und Hausmüll beladen und abgefahren. Zusätzlich zu den Unmengen von Müll haben sich danach größere Mengen von Chemikalien angefunden.

In ca. 40 Glasgallonen (á 50Liter) fanden sich ca. 200 Liter Salzsäure, 100 Liter Cromatsäure und 100 Liter Kupfersäure. Die anderen Galloneninhalte sind bisher noch unbekannt. Leider sind mehrere Behälter zerbrochen, so dass der Boden in einigen Bereichen bunt schillert. Mittlerweile wurde die ehemalig, hier ansässige Metallveredlungsfirma für die Entsorgung mit ins Boot geholt.

Nach schlaflosen Nächten sagte die Firmenleitung Unterstützung bei der Entsorgung zu. Die Bodensanierung wird in enger Absprache mit der Stadt Wuppertal zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt.

Die Höhle bedankte sich bei uns mit der Entdeckung einer schönen Tropfsteinkammer am 11.09.2021. Die Arbeiten werden zügig weitergeführt.

Ansprechpartner: Arbeitskreis Kluterthöhle e. V., Stefan Voigt, info@galabau-voigt.de

Harz und Gipskarst am Südharz, Müllrekord am Iberg?

Seit über 30 Jahren finden regelmäßig Säuberungsaktionen der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. in der Jettenhöhle bei Düna im Südharz statt. Diese erfolgen im Rahmen unseres Pflegevertrags mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Göttingen. Allgemein bestätigt sich hier die Erfahrung, dass dort, wo kein Müll liegt, auch kaum weiterer hinzukommt. Bei einer der diesjährigen Aktionen musste allerdings ein „Ariadnefaden“ beseitigt werden, der aus einer 100 m-Rolle Flatterband bestand. Vermutlich wurde dieser von Unbekannten genutzt, um sicher den Rückweg zu finden und dann liegen gelassen. Unangenehm stießen auch einige zerschmetterte Bierflaschen auf.

Am 22.5. und 3.7.2021 fanden zwei große Müllbeseitigungsaktionen auf dem Iberg bei Bad Grund im Devonkalkkarst statt, die wohl die Chance haben, für viele Jahre in der Harzregion der Spitzenreiter für solche Aktionen bleiben zu können. Teilgenommen haben an der ersten Grabung 14, an der zweiten Grabung 25 Personen der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e. V. und weiterer Vereine (Höhlenfreunde Hannover, Verein für Höhlenkunde in München e. V., AG Höhle und Karst Lippe). Gemäß der aktuellen Corona-Lage waren die meisten Teilnehmenden geimpft bzw. es wurden aktuelle Tests durchgeführt. Die benötigten Container wurden samt Entsorgung seitens der Abfallbehörde des Landkreises Göttingen kostenlos zur Verfügung gestellt. Zudem gab es dankenswerter Weise noch eine Getränkespende des zuständigen Forstamts Riefensbeek der Niedersächsischen Landesforsten.

Ziel der Aktionen war, die am 1.5.2021 auf dem Hochplateau des Ibergs unweit des Albertturms entdeckte und erkundete neue Höhle, auf die uns der Göttinger Kreisarchäologe Dr. Stefan Flindt aufmerksam gemacht hatte. Diese ca. 7 m tiefe Höhle befindet sich in einer Pinge, die offensichtlich als wilde Müllkippe genutzt wurde. Dieser vorwiegend einem Gastronomie-Betrieb zuzuordnende Müll stammt bislang, den Haltbarkeitsdaten der Verpackungen und einer TÜV-Plakette zu entnehmen, aus den 1970er Jahren. Der Müll wurde mit Eimern aus der Pinge entfernt und hernach mit Schubkarren zu den ca. 25 m entfernten Containern gefahren. Bei diesen beiden Grabungsaktionen konnten gesamt bislang etwas über 30 m³ Müll entsorgt werden, was – sehr vorsichtig geschätzt – mindestens einem Gewicht von 40 Tonnen entsprechen dürfte. Entsorgt wurde Humus durchsetzt mit Kunststoffverpackungen, Blechdosen, Glas, Kunststoffkanistern, Elektroschrott, Batterien, Gastronomie-Geschirr, zwei Kinderwagen, einem Tretauto, Fahrradteilen, einer Stahl-Brandschutztür, einem Urinal, Bauschutt, Autoreifen, einem Feuerlöscher, einer Handbetrieb-Waschmaschine etc. Insgesamt wurden hierzu über 250 Arbeitsstunden aufgewendet. Mindestens eine weitere Aktion ist hier noch in Planung, da das Ende des Mülls noch nicht erreicht ist. Mindestens 10 m³ sind noch zu erwarten.

Ansprechpartner: Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e. V., Jörg Strahlendorf, strahlendorf@web.de

Stahlseile im Isarwinkel

Die Forschungsgruppe Isarwinkel des Vereins für Höhlenkunde in München e. V. (VHM) hat am 4. September 2021 die Alpelwandhöhlen, südöstlich von Lenggries aufgesucht. Dabei entdeckten die 8 Höhlenforscher jede Menge Stahlkabel, die wohl von einer Seilbahn zur Holzbringung stammen. Wenn solche Seile rissen, verblieben die Reste leider oftmals im Gelände. Insgesamt um die 80 Meter
wurden in Absprache mit der Gemeinde Lenggries zum Wertstoffhof gebracht. Zusätzlich war in den Höhlen allerlei Müll zu finden: Batterien, Kerzen, Teile einer Taschenlampe, und andere nicht mehr eindeutig identifizierbare Objekte. Dank gilt der Verwaltung der Gemeinde Lenggries für die Erteilung einer Fahrgenehmigung und für die Erlaubnis, die Kabel im Wertstoffhof der Gemeinde außerhalb der Öffnungszeiten zu entsorgen.

Ansprechpartner: Verein für Höhlenkunde München e.V., Oliver Landolt, olandolt@yahoo.com

Kleine Stollen – große Wirkung im Landkreis Böblingen

Bereits im letzten Jahr wurde am 17.09. vom Kahlensteiner Höhlenverein e. V. und Mitarbeitern der Gemeinde Schönaich zwei Luftschutzstollen: der Obere und Untere Bühläckerstollen gereinigt. Seit der Wiederentdeckung der beiden Stollen 2008 hatte sich einiges an Müll angesammelt. Innerhalb einer Stunde kam ein halber Müllsack zusammen. Für die kurzen Stollen eine durchaus ordentliche Menge vornehmlich durch die Gittertüren eingeworfener Unrat wie Altglas und Altpapier, aber auch gebrauchte Hundekotbeutel. Die größte Bedrohung für den unterirdischen Lebensraum waren dabei sicherlich die Böller, welche in der Sylvesternacht 2016/17 durch die Gittertüren in das Fledermausquartier geworfen wurden. Nun wurden die spaltenarmen Stollen mit Hohlblocksteinen als Hängequartiere ausgestattet. Zum Abschluss dieser Arbeiten wurde auch der Müll entfernt werden. Dank gilt der Gemeinde Schönaich für die Hilfe und die Entsorgung des Unrates.

Ansprechpartner: Kahlensteiner Höhlenverein e. V., Hannes Köble, hoehlenschutz@lhk-bw.de